Seit tausenden von Jahren verbieten es diese Insulaner jedem, sich ihren Küsten zu nähern
North Sentinel ist eine der andamanischen Inseln im Indischen Ozean südlich des Golfs von Bengalen.
Die interessanteste und originellste Charakteristik dieser Insel ist nicht in ihrer Geografie zu suchen. Auch nicht in dem indischen Stamm der sie seit ca. 60.000 Jahren bewohnt. Es sind direkte Nachfahren der ersten originär afrikanischen Gemeinschaft und sie haben keinen Kontakt mit der Außenwelt, die sie mit aller Macht fern halten. Sie vermuten, das gleiche Schicksal erleiden zu müssen wie viele andere indigene Völker, die erobert wurden aus aus ihrem Land vertrieben wurden. So beschützen sie ihr Land und ihre Kultur.
Man erzählt sich dass ein entflohener Gefangener Zuflucht auf der Insel fand: Die indianische Polizei wiederbelebte ihn sobald er am Strand angekommen war.
Die Oberfläche der Insel beträgt 72 Quadratkilometer und ist von ca. 400 Menschen bewohnt. Einer der Kontakte mit dem Stamm geht auf 1981 zurück als das Schiff Primrose mit Speeren und Lanzen angegriffen wurde.
Der Stamm von North Sentinel ist der isolierteste der Welt. Es gab viele Versuche der Kontaktaufnahme, darunter auch Wissenschaftler und Regierungsvertreter. Aber sie alle wurden mit Gewalt abgewehrt.
Die Sentinelesen leben von der Jagd, der Fischerei, Obst und sie sammeln im Wald.
1991 hat ein indianischer Forscher sporadischen Austausch mit den Ureinwohner gehabt. Er gab ihnen Eimer aus rotem Plastik, die ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Der Mann konnte ihre Sprache hören. Sie ist gänzlich anders als die anderen der Andamanen. Daraus folgert er dass der Kontakt mit der Außenwelt seit prähistorischen Zeiten nicht stattgefunden hat.
Sie haben immer isoliert gelebt. Die Ureinwohner sind extrem verletzlich. Sie haben keine Immunabwehr gegen die gemeinen Krankheiten ausgebildet.
2004, nachdem der Tsunami den indischen Ozean ergriffen hat, hat man einen Helikopter der Küstenwache zur Insel geschickt um zu sehen ob sie Hilfe brauchten. Als er sich nähern wollte, um Lebensmittel abzuwerfen, wurde er von Pfeilen beschossen.
Die lokalen Regierungen haben dann beschlossen, in ihren Lebensstil nicht einzugreifen und keinen weiteren Kontakt zu suchen.
2006 geriet ein Boot in die Gewalt einer Sturmflut und musste sich der Küste nähern. Die beiden Männer wurden ermordet aufgefunden. Sie wurden von den Händen der Ureinwohner getötet.
Die Insel gehört offiziell zu Indien. Aber die Regierung hat erklärt, dass sie keinen Austausch mit ihr pflegt und dass sie in das Leben der Insulaner nicht eingreufen will. Der Stamm wird aus zwei Gründen vor eventuellem Kontakt mit Touristen geschützt: Erstens weil es sehr gefährlich ist, sich der Küste zu nähern. Zweitens weil die Inselbewohner sehr verletzlich sind.
An diesem Ort scheint es als wäre die Zeit stehen geblieben. Der Stamm ist nicht mit dem Rest der Welt verbunden. Kein Strom, kein Internet.
All das ist kaum zu glauben. Wie ihr euch vorstellen könnt wird stark davon abgeraten, North Sentinel zu besuchen. Wir, die Menschen des 21. Jahrhunderts die glauben alles zu wissen, werden nie erfahren wie dieses isolierte Naturvolk lebt.