Die NASA hat zwei Asteroiden entdeckt, die in unmittelbarer Nähe der Erde vorbeigezogen sind: Planetenradarbilder

von Barbara

13 Juli 2024

Künstlerische Darstellung von Asteroiden, die sich der Erde nähern

Unsplash - Not the actual photo

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Der Weltraum im Sonnensystem ist fast völlig leer, selbst wenn man die Himmelskörper berücksichtigt, die die Sonne umkreisen, aber weniger als 0,15 % der Masse des gesamten Systems ausmachen. Dennoch ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass sich zwei Körper sehr nahe kommen können, wie es bei zwei Asteroiden der Fall war, die im Abstand von nur wenigen Tagen an der Erde vorbeizogen. Die Entdeckung wurde von Wissenschaftlern des JPL dank des Goldstone Solar System Radar gemacht, dem es auch gelang, einige Bilder dieser Asteroiden aufzunehmen, die beide potenziell gefährlich sind.

Erste Sichtung: Asteroid mit 1,5 Kilometern Durchmesser in Erdnähe

Eines der Ziele des weltraumgestützten Radars ist es, den Vorbeiflug von Asteroiden in Erdnähe relativ früh zu erkennen. Kürzlich wurde zum Beispiel der Asteroid 2011 UL21 nur 13 Tage vor seiner nächsten Annäherung an unseren Planeten entdeckt. Dabei handelt es sich um einen relativ großen Himmelskörper, der etwa 1,5 Kilometer breit und für die Erde potenziell gefährlich ist.

Wie die Wissenschaftler des Jet Propulsion Laboratory der NASA bestätigen, besteht derzeit glücklicherweise keine Gefahr. Tatsächlich wird 2011 UL21 am 27. Juni 2024 in einer Entfernung von etwa 6,6 Millionen Kilometern vorbeiziehen, was etwa der 17-fachen Entfernung zwischen Erde und Mond entspricht. Aber das ist noch nicht alles: Dank des Goldston Solar System Radar hat das JPL entdeckt, dass 2011 UL21 nicht ein einzelner Asteroid ist, sondern ein System aus zwei Asteroiden, die umeinander kreisen. Ähnlich wie bei Dinkinesh, dem kleinen Doppelsternsystem, das von der Lucy-Mission auf ihrem Weg zum Jupiter Ende 2023 entdeckt wurde.

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Zweite Sichtung: Asteroid flog viel näher an unserem Planeten vorbei

Die Bilder von 2024 MK, als er nahe an der Erde vorbeiflog, aufgenommen von der NASA

NASA/JPL-Caltech

Nur zwei Tage nach der Sichtung des Asteroiden 2011 UL21 in 6,6 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde haben Wissenschaftler des JPL einen zweiten Asteroiden gesichtet, der diesmal viel näher an unserem Planeten vorbeiflog. Es handelt sich um den Asteroiden 2024 MK, der nur 150 Meter breit und damit deutlich kleiner ist als der zuvor identifizierte Himmelskörper. Allerdings gilt auch 2024 MK als potenziell gefährlicher Asteroid, der nur 295.000 Kilometer an der Erde vorbeiflog. Das sind etwa drei Viertel der Entfernung, die uns vom Mond trennt.

Solche Annäherungen sind recht selten und kommen etwa alle 20 Jahre vor. Obwohl sie für unseren Planeten im engeren Sinne nicht gefährlich sind, stellen sie eine wichtige Informationsquelle für unser Verständnis des Sonnensystems dar. Die bloße Annäherung in 295.000 Kilometern Entfernung von der Erde verkürzte die Umlaufzeit von 2024 MK um die Sonne um etwa 24 Tage.

Potenziell gefährliche Asteroiden: Was bedeutet das?

Es gibt mehrere Faktoren, die Wissenschaftler der NASA und anderer Weltraumbehörden berücksichtigen, wenn sie einen Asteroiden als "potenziell gefährlich" einstufen. Sehr wichtig sind dabei unter anderem

  • die Größe, mit einem Durchmesser von mindestens 140 Metern;
  • die Entfernung der Annäherung an die Erde bis zu 0,05 Astronomische Einheiten, d. h. etwa 7,5 Millionen Kilometer;
  • die Geschwindigkeit der Annäherung, die unregelmäßige Form und die Zusammensetzung als sekundäre Faktoren.

Wie man sieht, handelt es sich bei den potenziell gefährlichen Asteroiden nicht um solche, die eine Gefahr im engeren Sinne für die Erde darstellen, wie im Fall von 2011 UL21 und 2024 MK. Kurz gesagt, es geht nicht um Chicxulub, der vor 66 Millionen Jahren zum Aussterben der nicht-avischen Dinosaurier führte, sondern um Himmelskörper, die die NASA beobachten will, wenn sie sich in einer bestimmten Entfernung von unserem Planeten befinden. In der Hoffnung, dass dieser Abstand immer größer sein wird.

 

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