Hier sind die Säulen der Schöpfung, wie sie noch niemand gesehen hat: NASA veröffentlicht 3D-Video-Tour
NASA, ESA, CSA, STScI; J. DePasquale, A. Koekemoer, A. Pagan (STScI)
Es gibt keinen Menschen, der die Säulen der Schöpfung nicht mindestens einmal in seinem Leben gesehen hat. Seit sie durch das Hubble-Weltraumteleskop berühmt geworden sind, fasziniert das außergewöhnliche Schauspiel dieser Nebelbildungen Astronomen und Enthusiasten gleichermaßen. Nach den Enthüllungen des James-Webb-Weltraumteleskops hat die NASA eine neue Darstellung veröffentlicht, mit der es möglich ist, die Säulen der Schöpfung in 3D zu erkunden. Sehen wir uns das mal an.
Die Säulen der Schöpfung, von Hubble bis JWST
Die so genannten Säulen der Schöpfung, die sich etwa 7000 Lichtjahre von der Erde entfernt befinden, sind nebelartige Formationen. Die Säulen der Schöpfung, die so genannt werden, weil sie zuerst von Hubble und später von JWST sichtbar gemacht wurden, sind im Wesentlichen Säulen aus Gas und Staub, die im Laufe der Zeit zur Bildung neuer Sterne beitragen werden.
Die Säulen der Schöpfung werden vom Licht naher Sterne beleuchtet, auch wenn der nächstgelegene Stern etwa 500 Lichtjahre entfernt ist. Außerdem bestehen sie hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium und sind gut 5 Lichtjahre lang. Ihr Schicksal ist eng mit der Entstehung neuer Sterne verknüpft, aber nicht nur das: Ständige Sternwinde kollidieren mit diesem Nebel und erodieren seine Bestandteile. Es dürfte nur noch "ein paar" Millionen Jahre dauern, bis die Säulen der Schöpfung zumindest in dieser Form nicht mehr existieren.
Die neue 3D-Visualisierung der Säulen der Schöpfung
Greg Bacon, Ralf Crawford, Joseph DePasquale, Leah Hustak, Christian Nieves, Joseph Olmsted, Alyssa Pagan, and Frank Summers (STScI), NASA's Universe of Learning
Wie in dem von der NASA veröffentlichten Video zu sehen ist, ermöglicht die neue 3D-Visualisierung der Säulen der Schöpfung, diese Formationen wie nie zuvor zu erkunden. Für diese Darstellung wurden Daten von Hubble und James Webb verwendet, um eine größere Detailgenauigkeit zu erreichen. Darüber hinaus wird in dem Video sowohl der von Hubble gesammelten Rekonstruktion im sichtbaren Licht als auch der für das JWST charakteristischen Infrarotansicht Platz eingeräumt. Nach Ansicht der Experten, die zu dieser Leistung beigetragen haben, werden nun alle Menschen in der Lage sein, die Säulen der Schöpfung zu erkunden:
Wir wollten die Säulen der Schöpfung schon lange in 3D nachbilden. Die Webb-Daten in Kombination mit den Hubble-Daten haben es uns ermöglicht, die Säulen im Detail zu sehen. Unser kleines, talentiertes Team konnte sich der Herausforderung stellen, diese ikonische Struktur zu visualisieren, indem es die Wissenschaft verstand und wusste, wie man sie am besten darstellt.
Verstehen, wie Sterne entstehen, dank der Darstellung der Säulen
Die Kombination von Daten, die von den beiden Weltraumteleskopen Hubble und James Webb 1995 bzw. 2022 gewonnen wurden, hat es uns ermöglicht, die Säulen der Schöpfung so darzustellen, wie sie noch niemand zuvor gesehen hat. Doch das ist noch nicht alles. Wie Mark Clampin von der NASA in Erinnerung ruft:
Die Region der Säulen der Schöpfung bietet uns immer wieder neue Erkenntnisse, die unser Verständnis der Sternentstehung schärfen können. Und jetzt, mit dieser neuen Visualisierung, kann jeder diese reichhaltige und fesselnde Landschaft auf eine neue Weise erleben.
Im Video sehen Sie einen neu entstandenen Stern mit seinem charakteristischen hellen roten Leuchten im Infrarotlicht des JWST. An der Spitze des linken Pfeilers ist ein diagonaler Strahl von Material zu sehen, das von einem anderen, ebenfalls neu entstandenen Stern ausgestoßen wird, und so weiter. Abgesehen von den Daten, die für die 3D-Rekonstruktion verwendet werden, besteht kein Zweifel daran, dass die Bemühungen der NASA und aller Techniker auch und vor allem der breiten Öffentlichkeit zugute kommen. Dank der neuen Visualisierung wird es also nicht nur möglich sein, zu verstehen, wie Sterne entstehen, sondern auch neue Generationen von Enthusiasten und Astronomen zu faszinieren. Sie werden in Zukunft mehr über dieses außergewöhnliche und weit entfernte Spektakel erfahren können, das ihnen von heute an ein Stück näher ist.