Eine uralte Technik der Maya könnte Pflanzen auf dem Mars zum Wachsen verhelfen
Der Mensch wird früher oder später zum Mars fliegen. Vielleicht wird die Mission nicht in naher Zukunft stattfinden, aber es ist sicher, dass die Besiedlung des roten Planeten zu den Zielen der Raumfahrtbehörden gehört. Das Problem ist: Was werden die künftigen Kolonisten essen? Da Lieferungen von der Erde alles andere als nachhaltig sind, bleibt nur eine Möglichkeit: der Anbau von Nahrungsmitteln direkt auf dem Mars, mit Hilfe alter Maya-Praktiken.
Die Maya und die Landwirtschaft auf dem Mars
PLOS ONE/Gonçalves et al./2024
Die Versorgung mit Nahrungsmitteln und die Landwirtschaft auf dem Mars sind keine Nebensächlichkeit, sondern ein äußerst wichtiges Thema. Eine Studie der Wageningen University & Research in den Niederlanden könnte erste Schritte zur Lösung des Problems unternommen haben. Die Forscher haben nämlich eine moderne Version einer alten Maya-Technik, des so genannten Zwischenfruchtanbaus, übernommen und begonnen, Tomaten, Erbsen und Karotten in denselben Töpfen anzubauen.
Die Ergebnisse, die in PLOS ONE veröffentlicht wurden, waren überraschend. Die durch Zwischenfruchtanbau angebauten Tomaten verdoppelten ihre Produktion im Vergleich zu den einzeln angebauten Tomaten, mit größeren Früchten und schnelleren Erträgen. Das Gleiche gilt für Erbsen, deren Ertrag gleich blieb, und für Karotten, die einen geringeren Ertrag erzielten. Auch wenn der Zwischenfruchtanbau vielversprechende Ergebnisse zeigt, ist es wichtig, dass die Pflanzen, der Boden und die Zusatzstoffe sorgfältig ausgewählt werden.
Ackerbau auf dem Mars: ist das möglich?
PLOS ONE/Gonçalves et al./2024
Das von den Forschern der niederländischen Universität durchgeführte Experiment umfasste in dieser ersten Phase drei Arten von Kulturpflanzen. Wie wir bereits erwähnt haben, sind die Art des Bodens und die Zusatzstoffe gleichermaßen wichtig. Um den Marsboden zu simulieren, entwickelten die Wissenschaftler einen Boden aus Regolith ohne organische Stoffe, dem sie dann Bakterien und Nährstoffe hinzufügten. Ein Prozess, der dem ähnelt, den zukünftige Kolonisten anwenden könnten, um auf dem Mars Landwirtschaft zu betreiben.
Wenn eine Versorgung von der Erde aus Kosten- und Zeitgründen ausscheidet, scheint der Anbau auf dem Roten Planeten die einzige Option zu sein. Und der Zwischenfruchtanbau, d.h. die Verwendung von Pflanzen mit komplementären Eigenschaften, könnte in der Tat eine tragfähige Zukunft darstellen. Und eine Möglichkeit, die Nutzung von Wasser- und Nährstoffressourcen zu optimieren.
Die neue Landwirtschaft auf dem Mars und die Kunst, die richtigen Pflanzen auszuwählen
PLOSE ONE/Gonçalves et al./2024 / 中国新闻网/Wikimedia Commons - CC BY 3.0 DEED
Die Forscher fanden heraus, dass Tomatenpflanzen von der Nähe zu Erbsen profitieren. Letztere können Stickstoff aus der Luft aufnehmen und ihn sehr effizient in Nährstoffe umwandeln. Karotten hingegen profitierten nicht nur nicht von der Nähe zu Erbsen, sondern wurden von ihnen sogar geschädigt, wahrscheinlich aufgrund der Konkurrenz um Licht. Und wir wissen, dass Sonnenlicht auf dem Mars nicht in großen Mengen zur Verfügung steht: Auch hier wird es notwendig sein, über nachhaltige Alternativen für eine menschliche Kolonie nachzudenken.
Der Erfolg künftiger Missionen zum roten Planeten hängt nämlich auch von der Fähigkeit der Kolonisten ab, sich selbst zu versorgen. Und diese Fähigkeit hängt wiederum von einer nachhaltigen Landwirtschaft auf dem Marsboden ab, d. h. von der Vereinigung der alten Maya. Abgesehen von der Wahl der richtigen Pflanzen für den Start des Projekts gibt es heute nur noch einen Zweifel: Niemand hat die Tomaten, Erbsen und Karotten probiert. Wer weiß, wie sie schmecken werden.