Kinder finden bei einem Schulausflug einen "Stock": in Wirklichkeit ist es ein viel wertvollerer Fund

von Barbara

02 April 2024

Kinder finden bei einem Schulausflug einen "Stock": in Wirklichkeit ist es ein viel wertvollerer Fund

Liebhaber der Vorgeschichte, der Paläontologie und der Lebewesen der Vergangenheit haben einen gemeinsamen Traum: Ein echtes Fossil zu finden, vielleicht durch Zufall. Und siehe da, so etwas passierte den Schülern einer kalifornischen Grundschule an einem Tag, der mit einem Ausflug in die Berge begann, dann aber unerwartete Konturen annahm.

Eine unerwartete Entdeckung: Ein Fossil aus der Eiszeit

Wir befinden uns in Kalifornien, USA, und eine Gruppe von Schülern der Tara Redwood School erkundet die Santa Cruz Mountains. Die Tagesaufgabe in der Wildnis ist denkbar einfach: Einen kleinen Damm bauen und im Schlamm nach Krabben suchen. Plötzlich fällt den Kindern jedoch etwas Seltsames auf: Es sieht aus wie ein Holzstock, doch sie müssen ihn nur aus dem Schlamm ziehen, um die Wahrheit zu erkennen. Es handelt sich nicht um einen Stock, sondern um den Knochen eines Tieres.

Fasziniert von der Entdeckung, aber auch angespornt von den Lehrern, bringen die Grundschüler den Fund zu Wayne Thompson, einem Paläontologen am Santa Cruz Museum of Natural History. Und der Experte kann den Fund bestätigen: Bei dem Knochen handelt es sich um das Fossil des Beins eines alten Faultiers, genauer gesagt eines Megalonyx jeffersonii. Kurz gesagt, die Kinder haben rein zufällig ein Fossil aus der Eiszeit gefunden, das zu einer ausgestorbenen Art gehört.

Ein außergewöhnlicher Fund

Ein außergewöhnlicher Fund

Santa Cruz Museum of Natural History/Facebook

Abgesehen von der verständlichen Freude der Kinder - schließlich ist es der Traum eines jeden Enthusiasten, ein echtes Fossil zu finden - wie wichtig ist die Entdeckung? Obwohl die ausgestorbene Art Megalonyx jeffersonii in prähistorischer Zeit in den Vereinigten Staaten weit verbreitet war, wurden in Santa Cruz County noch keine Fossilien gefunden. In dieser Hinsicht haben die Schüler der Tara-Redwood-Schule eine nicht unbedeutende Premiere erreicht. Aber das ist noch nicht alles.

Die Experten des Naturkundemuseums datierten das Fossil nämlich auch auf etwa 11500 Jahre, also auf das Ende der letzten Eiszeit. Wie Thompson selbst sagte, sind in Kalifornien nicht viele Exemplare alter Faultiere gefunden worden, obwohl die Art noch nicht lange ausgestorben ist. Darüber hinaus tragen Entdeckungen wie diese zur Erforschung des Pleistozäns in der Region bei und ziehen, warum auch nicht, Besucher an, die mehr über die Vergangenheit erfahren wollen.

Jeffersons Faultier, ein Riese aus der Vergangenheit

Jeffersons Faultier, ein Riese aus der Vergangenheit

Santa Cruz Museum of Natural History/Facebook

Das seit etwa 11 000 Jahren ausgestorbene Jefferson-Faultier war eine in Südamerika beheimatete Art, die im Laufe von Hunderttausenden von Jahren in das Gebiet der heutigen Vereinigten Staaten gelangte. Diese Tiere waren etwa so groß wie Rinder, bis zu 3 Meter lang (einschließlich Schwanz) und bis zu einer Tonne schwer. Zur Nahrungsbeschaffung setzten die Riesenfaultiere ihre langen Krallen ein, starben aber aufgrund einer Kombination von Faktoren aus: Zum einen das Ende der Eiszeit und zum anderen die ständige Jagd durch den Menschen.

Kurz gesagt, dieser entfernte Cousin des heutigen Faultiers durchstreifte die Wälder Kaliforniens und findet heute seinen Platz im Santa Cruz Museum of Natural History. Dank der zufälligen Entdeckung durch Kinder der Tara Redwood School werden viele Besucher diesen kleinen Teil der amerikanischen Vorgeschichte entdecken können. Und, warum nicht, auch die außergewöhnlichen Umstände seiner Entdeckung.