Jetzt wissen wir, wie der Espresso noch besser schmeckt: Die Wissenschaft hat es herausgefunden
Was könnte besser sein als ein guter Espresso? Sein berauschendes Aroma und sein unverwechselbarer Geschmack wecken jeden Tag Millionen von Menschen, aber die Wissenschaft hat einen Weg gefunden, wie er dank eines kleinen Tricks noch besser schmeckt.
Kaffeeklumpen: Statische Elektrizität ist schuld
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In ein Café zu gehen und eine gute Tasse Kaffee zu bestellen, gehört zu den kleinen Freuden des Lebens, sei es, um den Tag zu beginnen oder um eine Pause während der Arbeit einzulegen. Genau in einem solchen Moment kam eine Studie der Universität von Oregon ans Licht. Ein Chemiker und zwei Vulkanologen hatten nämlich, nachdem sie vor einer Tasse mit dampfender schwarzer Flüssigkeit gesessen hatten, eine Idee, wie man einen kompakteren Espresso zubereiten und gleichzeitig den Abfall reduzieren kann.
Die maschinelle Zubereitung von Espressokaffee umfasst das Rösten und Mahlen der Bohnen. Beim Mahlen zerbrechen die Bohnen und erzeugen Reibung, wodurch statische Elektrizität auf dem Mahlgut entsteht: Mikroskopisch kleine Kaffeeklumpen verklumpen und bleiben am Mahlwerk hängen, so dass das Wasser nicht gleichmäßig eindringen kann, wodurch Kaffee verschwendet wird und jede Tasse "variabel" wird.
Forschern zufolge gibt es jedoch eine Möglichkeit, dieses Problem zu umgehen, und zwar über die Luftfeuchtigkeit.
Ein Spritzer Wasser auf die Kaffeebohnen vor dem Mahlen
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Den Forschern zufolge kann die Zugabe von etwas Wasser zu den Bohnen vor dem Mahlen die statische Aufladung des Kaffeesatzes verringern. Dadurch wird die mikroskopische Ansammlung von Partikeln auf dem Kaffeesatz während der Zubereitung eingeschränkt, so dass das Wasser gleichmäßiger in den kompakten Kaffeesatz fließen kann. Mehr Feuchtigkeit in den Kaffeebohnen sorgt daher für weniger Abfall und weniger "Reste", die in der Maschine gereinigt werden müssen.
"Beim Mahlen von Kaffee entstehen große Mengen an statischer Aufladung, sowohl durch das Brechen als auch durch das Reiben", heißt es in der Studie. "Diese Aufladung führt dazu, dass sich Partikel zusammenballen und entladen - ein bekanntes Problem in der industriellen Kaffeeproduktion. Diese Studie zeigt, dass das Ausmaß der Aufladung vom Röstprofil und, was noch wichtiger ist, vom inneren Feuchtigkeitsgehalt des ganzen Bohnenkaffees abhängt.
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Besserer Espresso ohne Abfall: Es kommt auf das Wasser an
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Kurz gesagt, es genügt, den Bohnen kurz vor dem Mahlen einen Spritzer Wasser hinzuzufügen, um dies zu erreichen. So wird nicht nur Abfall vermieden, sondern der Espresso schmeckt auch besser und ist gleichmäßiger.
Der Chemiker Christopher Hendon, bekannt als "Dr. Coffee" und Mitverfasser der Studie, erklärte: "Bei Zubereitungsmethoden wie Espresso ist ein konstanter Wasserfluss eine gute Sache. Er verringert die Schwankungen von Tasse zu Tasse und ermöglicht es den Baristi, etwas weniger Kaffee zu verwenden, da weniger übrig bleibt. Wir wussten nicht, wie viel Ladung sich auf dem Kaffee ansammelt und dass dies vom Wassergehalt abhängt". In Anbetracht der Menge an Espresso, die jede Bar an einem Tag produziert, könnte dieses System auf lange Sicht große Einsparungen garantieren, da große Mengen an Abfall vermieden werden. Diese Methode ist aber auch für diejenigen geeignet, die ihren Espresso zu Hause selbst zubereiten möchten.
Hendon empfing die Vulkanologen Josef Dufek und Josh Méndez Harper in seinem Kaffeelabor auf dem Campus in Eugene, Oregon, und während des Treffens stellten die beiden die Ähnlichkeiten zwischen Kaffee und Vulkanasche, Wasser und Magma fest, die sie zu untersuchen gewohnt sind, fanden aber, dass Kaffee in der Natur viel weniger "gefährlich" ist. Einige Barista wenden bereits die "Ross-Tropfen-Technik" an, bei der sie vor dem Mahlen ein wenig Wasser auf die Bohnen geben, aber die elektrische Ladung war noch nie gemessen worden.