Inzwischen gibt es auch "Plastiksteine", die die Umwelt verschmutzen: ein neues Phänomen, das von Forschern entdeckt wurde

Eine der wesentlichen Charakteristiken des Menschen ist seine Fähigkeit, sich selbst und der Umwelt zu schaden. Beweise dafür gibt es schon seit Jahrhunderten. Und leider haben wir auch einen Beweis aus jüngster Zeit. In einer kürzlich durchgeführten Untersuchungen wurden nämlich Verkrustungen aus Plastik entdeckt, vielmehr gesagt Kunststoffschichten im Gestein. Dies ist eine neue Form der Umweltverschmutzung, die es bislang noch nicht gegeben hat. Diese Entdeckung droht die Herausforderungen der modernen Ökologie zu verkomplizieren.

Was ist Platicust und warum ist es ein Problem?

Gestoso et al./ Science of the Total Environment

Dass es Plastik in der Umwelt gibt, wo es eigentlich nicht sein sollte, ist inzwischen leider für alle sichtbar. Seit Jahrzehnten sprechen wir über Verschmutzungen durch Plastik und Mikroplastik. Die Mengen sind inzwischen so groß, dass es in unseren Ozeanen ganze "Inseln" aus Plastik gibt. Hinzu kommt jetzt noch die Plasticrust, die jetzt vor der portugiesischen Insel Madeira gefunden wurde.

Wie das Forscherteam, das sie analysiert hat, feststellte, handelt es sich dabei um eine Verkrustung aus Plastik, die direkt in das Gestein eingebettet ist. Ähnlich wie bei einem Kaugummi, der auf der Straße klebt und nicht mehr zu entfernen ist- Bisher ist ein solches Phänomen noch nie beobachtet worden. Doch seit der ersten Sichtung im Jahr 2016 haben sich die Entdeckungen gehäuft. 

Woher kommt die Plasticrust und was sind die Gefahren?

Hcirllej/Wikimedia Commons - CC BY-SA 4.0 DEED

Nachdem die Proben der Plasticrust analysiert wurden fanden die Forscher heraus, welche Art von Kunststoff dahinter steckt. Es handelt sich um Polyethylen, welches oft in Einwegverpackungen und in der Lebensmittelindustrie verwendet wird. Damit liegt die Schuld nicht nur bei den Industrie und den großen Einzelhändlern, sondern auch beim individuellen Verhalten der Verbraucher.

Plasticrust stellt eine unmittelbare Gefahr dar, weil sie sich direkt mit dem Felsen verbindet und dadurch den natürlichen Bewuchs ersetzt. Dieser wäre für Meeresorganismen wir Seepocken und Meeresschnecken wichtig. Kann Plastik ihn ersetzen? Die bloße Behauptung, wir wüssten nicht, welche Auswirkungen die Aufnahme von Mikroplastik für diese Lebewesen haben könnte, klingt wie eine Ausrede.

Welche Konsequenzen hat Plasticrust für den Planeten?

Gestoso et al./ Science of the Total Environment

Wir wissen, dass die Aufnahme von Mikroplastik bei Fischen zu Verdauungsstörungen führt und Schadstoffe in ihren Körper einschleust. Außerdem ist das Ausmaß riesig, da bereits jetzt eine riesige Menge von Mikroplastik und Kunststoffen an Land, in den Meeren und jetzt sogar in den Felsen liegt. 

Die Plasticrust ist tatsächlich ein alarmierendes Phänomen und es bleibt abzuwarten, ob dieses Phänomen bereits auf andere Teile der Welt übergegriffen hat. Kurzum: Der Mensch wird durch seine Fähigkeit definiert, seine Umwelt zu verändern. Genau dies hat er wohl in den letzten Jahrzehnten etwas zu sehr getan. Das hat zu schwer vorhersehbaren und vor allem schwer zu beherrschenden Folgen geführt.