Forscher verrät, was im Falle eines starken Sonnensturms mit unserem Internet passieren würde

von Barbara

21 November 2023

Forscher verrät, was im Falle eines starken Sonnensturms mit unserem Internet passieren würde

Was würde passieren, wenn es zu einem starken Sonnensturm käme? Was wären die Folgen in einer zunehmend technisierten Welt wie der unseren? Ein Professor erklärt die möglichen Folgen für das Internet.

Was ist ein Sonnensturm?

Was ist ein Sonnensturm?

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Wann tritt ein Sonnensturm auf? Dieses Phänomen tritt auf, wenn die Sonne eine große Menge an Energie in Form von Strahlung und geladenen Teilchen in den Weltraum abgibt, die sich auf die umgebende Weltraumumgebung auswirken und potenziell die Erde und ihre Technologien beeinträchtigen kann. Dabei handelt es sich vor allem um Sonneneruptionen, d. h. Energieausbrüche auf der Oberfläche des Sterns, und um Flares, plötzliche Helligkeitssteigerungen. Beide Phänomene sind in der Lage, große Mengen an Strahlung und geladenen Teilchen wie Protonen und Elektronen in den Weltraum zu entlassen, die das Magnetfeld der Erde und ihre Atmosphäre beeinträchtigen können. Diese Wechselwirkung kann zu Effekten wie einem Anstieg der Polarlichter, Störungen der Funkkommunikation und der Satellitennavigationssysteme und sogar zu Schäden an Satelliten in der Umlaufbahn führen.

Sonnenstürme können unterschiedlich stark sein, und besonders starke Stürme können erhebliche Auswirkungen auf die Technologie und Energieversorgung unseres Planeten haben. Kleinere Stürme haben dank des Schutzes durch die Atmosphäre und das Erdmagnetfeld in der Regel keine großen Auswirkungen, aber ein Fachprofessor erklärte, was bei einem besonders starken Sturm passieren würde.

Sehr starker Sonnensturm: "Internet-Apokalypse" nach Ansicht eines Wissenschaftlers

Sehr starker Sonnensturm: "Internet-Apokalypse" nach Ansicht eines Wissenschaftlers

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Peter Becker, Professor für Physik und Astronomie an der George Mason University im US-Bundesstaat Virginia, hat erklärt, was bei einem starken Sonnensturm passieren könnte: eine echte "Internet-Apokalypse". Dem Experten zufolge ist das Internet zu einer Zeit entstanden, als die Sonne relativ ruhig war, und tritt jetzt in eine aktivere Phase ein. Unser Stern erreicht in der Tat den wichtigsten Höhepunkt seines elfjährigen Zyklus. "Dies ist das erste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass es eine Überschneidung zwischen erhöhter Sonnenaktivität und unserer globalen wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Internet gibt."

Sonneneruptionen könnten daher einen Blackout des Internets auslösen und es zum Zusammenbruch bringen. Becker führte als Beispiel die Carrington-Episode an, bei der es 1859 zur "Zerstörung des Telegraphensystems" kam. Der Wissenschaftler arbeitet jedoch an einer Strategie, um diese Eventualität zu verhindern, und hat dafür in Zusammenarbeit mit dem Naval Research Laboratory einen Zuschuss von mehr als 13 Millionen Dollar erhalten: ein Frühwarnsystem, das Experten alarmieren und ihnen die nötige Zeit geben könnte, um "Satelliten in einen sicheren Modus zu versetzen oder Transformatoren vom Netz zu nehmen, damit sie nicht durchbrennen."

Ist es möglich, einen Sonnensturm zu verhindern und das Internet zu schützen?

Ist es möglich, einen Sonnensturm zu verhindern und das Internet zu schützen?

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Die genaue Vorhersage des Eintreffens eines Sonnensturms ist jedoch sehr kompliziert, ebenso wie die Schätzung des Auftretens eines Erdbebens, so Becker. Die Sicherung des Internets im Voraus ist jedoch unerlässlich, da das nächste Phänomen unmittelbar bevorstehen könnte. "Das Internet ist für ein solches Ausmaß an Kommunikationsstörungen einfach nicht ausgelegt und gilt daher als eine sehr 'weiche' Art von Infrastruktur. Die Jahre 2024 bis 2028 stellen daher einen Zeitraum dar, in dem das gesamte Netz im Falle einer wirklich extremen Sonneneruption für Wochen oder Monate ausfallen könnte". Nach den Worten des Professors könnte das Fehlen des Internets eine weltweite Rezession auslösen, da das Netz heute unverzichtbar ist.

"Flares entstehen, wenn die Sonne scheint und wir die Strahlung sehen, wie eine Art Blitz. Die Fackel ist der koronale Massenauswurf, der in eine beliebige Richtung im Weltraum starten kann, aber wir können sagen, wann er tatsächlich auf die Erde zusteuert. So haben wir etwa 18, vielleicht 24 Stunden Vorlaufzeit, bevor diese Teilchen tatsächlich hier ankommen und das Magnetfeld der Erde stören. Auch Geräte, die mit der Erde verbunden sind, sind gefährdet, darunter unterirdische Glasfaserkabel mit Abzweigleitungen, Funksender, Navigations- und GPS-Systeme. "All das könnte durchgeschmort werden. Wir sprechen hier also über etwas sehr Wichtiges. Und es geht nicht nur um die Kommunikation, sondern natürlich auch um eine Störung der Wirtschaft". Abschließend sprach Becker über das langfristige Ziel, das Internet "widerstandsfähiger" zu machen, um es vor diesen möglichen Folgen zu schützen, aber "das ist natürlich eine wirtschaftliche Herausforderung, weil es eine Art Versicherungspolice ist. Wir werden sie vielleicht nie brauchen und sie würde Billionen kosten.

Können Sie sich eine Welt ohne das Internet vorstellen?