Die Geheimnisse der Ernährung im Weltraum: Was essen die Astronauten auf der ISS?
Jeder Astronaut, der sich zur Internationalen Raumstation begibt, muss sich zahlreichen Herausforderungen stellen, die von der körperlichen bis zur mentalen Vorbereitung reichen, ganz zu schweigen von der wissenschaftlichen Forschung, die in der Umlaufbahn durchgeführt werden muss. Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt, der für eine erfolgreiche Mission im Weltraum entscheidend ist: Was essen die Astronauten auf der ISS? Die Frage ist nur scheinbar trivial, denn bei jeder Mission geht es um mehrere Aspekte der Ernährung, von der Lagerung bis zur Zubereitung, vom Verzehr bis zu den gesundheitlichen Folgen.
Ein Weltraum-Menü: Was essen Astronauten auf der ISS?
Das Essen im Weltraum ist völlig anders als auf der Erde und bringt einige besondere Herausforderungen mit sich. Astronauten sind mit einem Verlust an Muskelmasse und Knochendichte konfrontiert, weshalb körperliches Training und kalziumreiche Lebensmittel unerlässlich sind. Außerdem verändert die Schwerelosigkeit die Geschmackswahrnehmung, so dass das Essen mit der Zeit weniger gut schmeckt. Was also essen Astronauten auf der ISS?
Der Speiseplan auf der Internationalen Raumstation ist entgegen der landläufigen Meinung sehr abwechslungsreich. Astronauten auf Weltraummissionen verzehren Obst und Gemüse, vorgekochte Mahlzeiten, Nachspeisen und Gewürze. Alle Lebensmittel müssen auf der ISS sorgfältig verpackt und gelagert werden. Dies ist nicht nur notwendig, um ein Aufschwimmen im Weltraum zu vermeiden, sondern auch, um die Lebensmittel leicht und einfach zu transportieren.
Wie kocht man an Bord der Internationalen Raumstation?
Eine der wichtigsten Methoden zur Konservierung von Lebensmitteln für den Verzehr an Bord der ISS ist die Gefriertrocknung mit anschließender Zugabe von Wasser. Aus Gründen der Bequemlichkeit werden die Lebensmittel nicht im eigentlichen Sinne zubereitet oder gekocht, sondern können rehydriert, aufgewärmt und zusammengesetzt werden. Allerdings ist es auch wichtig, dass die Mahlzeiten eine pastöse Konsistenz haben. Nur so bleiben sie am Löffel kleben und fliegen nicht in der Raumstation herum.
Eine Kuriosität sind die speziellen Mahlzeiten der Astronauten, die schon auf der Erde eine besondere Zubereitung erfordern. Ein Beispiel dafür ist das Tiramisu, die Lasagne und die Caponata, die der italienische Astronaut Luca Parmitano bei verschiedenen Missionen bestellt hat. Was in einem Restaurant eine normale Bestellung gewesen wäre, ist im Falle des Essens im Weltraum zu einer wissenschaftlichen wie auch kulinarischen Herausforderung geworden. Außerdem haben die Astronauten 2019 die ersten Kekse auf der ISS gebacken und dafür zwei Stunden in einem speziellen Ofen gebraucht.
Welche Risiken bestehen beim Essen im Weltraum?
Wie bereits erwähnt, kann die fehlende Schwerkraft einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Astronauten an Bord der ISS haben. Das Gleiche gilt für die Verdauung und die Nahrungsaufnahme. Aus diesem Grund muss der Gewichtsverlust begrenzt und Ernährungsmängeln vorgebeugt werden. Lange Aufenthalte im Weltraum können in der Tat zu
- Gewichtsverlust, gerade wegen des Abbaus von Muskel- und Knochenmasse, daher ist es wichtig, mehr Kalorien zu sich zu nehmen als auf der Erde;
- Verdauungsprobleme, da die fehlende Schwerkraft zu einer Verlangsamung der Verdauung und damit zu einem erhöhten Risiko von Übelkeit oder Erbrechen führt;
- Ernährungsmängel, die durch eine nicht nur reichhaltigere, sondern auch ausgewogenere und bis ins kleinste Detail durchdachte Ernährung vermieden werden können.
Die Zukunft der Lebensmittel im Weltraum: von gefriergetrockneten Lebensmitteln über 3D-Druck bis hin zum Anbau
Die Ernährung im Weltraum stellt sowohl für die Astronauten als auch für die wissenschaftliche Forschung auf der Erde eine enorme Herausforderung dar. Neue Technologien versprechen jedoch eine sehr faszinierende Zukunft für Lebensmittel im Weltraum. Während heute gefriergetrocknete Lebensmittel die Grundlage für die Verpflegung auf der ISS bilden, wird es in Zukunft weitere innovative Lösungen geben. Eine davon ist das 3D-gedruckte Essen, das es ermöglicht, die Mahlzeiten auf die Ernährungsbedürfnisse oder den Geschmack der Astronauten abzustimmen. Doch der eigentliche Horizont der wissenschaftlichen Forschung betrifft die im Weltraum angebauten Lebensmittel, die durch die Produktion von Obst, Gemüse und anderen Nahrungsmitteln die Ernährung nachhaltiger machen könnten. Große Hoffnungen ruhen auf der Hydrokultur, die den Anbau ohne Erde ermöglicht und sich perfekt für die ISS eignen würde. Ein kleiner Schritt für die Astronauten, aber ein großer Sprung für die gesamte Menschheit.
