Fuerteventura: Warum heißt diese kanarische Insel so, wie sie heißt, und was bedeutet sie?
Fuerteventura ist eine der faszinierendsten Inseln der Kanaren, die jedes Jahr zahlreiche Touristen aus der ganzen Welt anlockt. Doch was wissen wir über dieses kleine irdische Paradies und was gibt ihm seinen Namen?
Fuerteventura, die zweitgrößte Insel der Kanaren
Dirk Vorderstraße/Wikimedia commons
Es gibt viele wunderbare Orte auf der Welt, die man besuchen kann, und einer davon ist zweifelsohne Fuerteventura. Oft wissen wir eine Menge Informationen über die Orte, die wir besuchen oder sehen möchten, die sicherlich sehr interessant sind, aber das schließt nicht immer ihre Geschichte ein. In diesem Fall zum Beispiel, wer hat diesen suggestiven Namen gewählt und warum?
Fuerteventura präsentiert sich heute als eine Insel im Atlantischen Ozean zwischen der spanischen und der nordwestafrikanischen Küste und ist nach Teneriffa die größte Insel der Kanarischen Inseln. Aufgrund ihrer Lage herrscht hier ein mildes und sehr sonniges Klima, so dass man die meiste Zeit des Jahres die Attraktionen am Meer genießen kann. Im Winter fallen die Temperaturen selten unter 20°, während sie im Frühling und Sommer zwischen 26° und 32° schwanken. Dies und die malerischen Landschaften machen die Insel zu jeder Jahreszeit zu einem beliebten Reiseziel. Vor allem die riesigen Strände ziehen die Aufmerksamkeit auf sich, an denen man auch surfen kann. Die Kultur ist jedoch nicht weniger beeindruckend: Die Traditionen der alten Einwohner, der Guanchen, leben hier fort. Doch welche Geschichte hat Fuerteventura und woher stammt sein besonderer Name?
Die Geschichte Fuerteventuras: die ersten Siedler
Der Name 'Fuerteventura' hat eine sehr kuriose und interessante Geschichte, die ihren Ursprung in der Zeit der spanischen Eroberungen im 15. und 16. Ein normannischer Entdecker, Jean de Béthencourt, unternahm mehrere Expeditionen zu den Atlantikinseln, und auf ihn geht der heutige Name der Insel zurück. Damals war sie sicherlich noch nicht das touristische Ziel, das wir heute kennen, sondern diente bis in die 1960er Jahre als Ort des Exils. Erst mit dem Aufkommen des Fremdenverkehrs erlebte sie den Glanz, der sie auch heute noch kennzeichnet. Man nimmt an, dass schon die Phönizier und Griechen Fuerteventura kannten, ebenso wie die Römer, die die Insel aufgrund des flachen Geländes und der vielen Ziegen Planaria und Capraria nannten.
Was die Ankunft der ersten Siedler betrifft, so gibt es einige Zweifel: Experten behaupten, dass dies um 1000 v. Chr. geschah, aber die ältesten gefundenen Überreste stammen aus der Zeit um 300 v. Chr. Die Pioniere stammten aus Nordwestafrika, und die Gründe für ihre Ankunft hingen mit der zunehmenden Wüstenbildung und den Kriegen in ihrer Heimat zusammen, die sie veranlassten, in andere Gebiete auszuwandern. Zu dieser Zeit war Fuerteventura unter dem Namen Erbania bekannt, abgeleitet von der Bezeichnung der Ureinwohner Gran Canarias "Ar-Bani" oder "Die Mauer", was sich auf die auf der Halbinsel Jandía errichtete Verteidigungsmauer bezog, die das Terrotorio in zwei verschiedene Königreiche trennte. Die Inselbewohner selbst, die sich der Schafzucht, dem Ackerbau und der Fischerei widmeten und von friedlicher Natur waren, nannten die Insel "Mahoh", was "Mein Land" bedeutet.
Deshalb heißt Fuerteventura so, wie es heißt: Die Gründe für den Namen und seine Bedeutung
Bei der Eroberung der Insel wurde das Gebiet daher von zwei Stämmen bewohnt, von denen einer dem König Ayoze und der andere dem König Guize geweiht war, die durch die Mauer getrennt waren und sich im Norden und Süden befanden.
Im Jahr 1402 landeten Truppen unter der Führung von Jean de Bethencourt und Gadifer de la Salle auf Lanzarote und begaben sich dann über Puerto de la Peña nach Fuerteventura. De Bethencourt machte sich auf den Weg nach Kastilien, um die Zustimmung des Herrschers einzuholen, doch in der Zwischenzeit beschloss Gadifer, das Gebiet zu erobern. Nach de Bethencourts Rückkehr gab Gadifer die Insel auf, und drei Jahre später wurde Fuerteventura ein vom König von Kastilien abhängiges Gut. Die Eroberung verlief nicht gewaltsam, sondern war das Ergebnis einer schrittweisen und friedlichen Koexistenz zwischen den Neuankömmlingen und den Stämmen. Im Jahr 1405 konvertierten die beiden Könige zum Katholizismus, und die Eroberung war abgeschlossen, wobei die Hauptstadt zu Ehren des Normannen den Namen Betancuria erhielt.
1402 war das Jahr, in dem die Insel erstmals auf einer Landkarte erschien. Der Auftrag wurde Angelino Dulcet erteilt und der Name Fuerte Ventura gewählt. Man nimmt an, dass diese Wahl auf einen präzisen Ausruf von Bethencourt zurückgeht: "Que fuerte aventure!", oder "Was für ein großes Abenteuer!", aber man nimmt auch an, dass dies auf die besonders starken und charakteristischen Winde der Insel zurückzuführen ist. Das Wort "fuerte" bedeutet im Spanischen "stark", während das Wort "ventura" sowohl "Abenteuer" als auch "ventura" bedeuten kann. Fuerte" könnte sich auf die Tatsache beziehen, dass die Insel eine Festung war, die aufgrund ihrer Lage als strategisch wichtig galt, während ventura" wahrscheinlich hinzugefügt wurde, um den abenteuerlichen Charakter der Expeditionen zu unterstreichen. Auf jeden Fall geht der Name auf die Eroberung durch den Normannen Bethencourt zurück und hat sich bis heute unverändert erhalten.
Fuerteventura: Moderne Zeiten und was man besuchen sollte
Und heute? Nach dem Bürgerkrieg von 1936 machte Fuerteventura einen großen Sprung in der Zeit und kehrte in die Gegenwart zurück. Die Insel rüstete sich, um die Erosion des Gesteins zu verhindern, und bereitete das Land für den Anbau vor. Der Handel begann mit der Einrichtung der ersten nützlichen Häfen, aber die wirkliche Revolution kam in den 1970er Jahren, als der Tourismus die Insel zu einem der wohlhabendsten Reiseziele an der Küste Europas machte.
Wenn Sie diese schöne Insel besuchen möchten, sollten Sie sich folgende Dinge nicht entgehen lassen:
- Strände: Wie bereits erwähnt, ist dies die Hauptattraktion dank der goldenen Weiten und des klaren Wassers. Die beliebtesten Orte sind Playa de Cofete, Palya de Sotavento, Playa de Corralejo und Playa de Jandía.
- Wassersport: Wenn Sie gerne surfen, schnorcheln, tauchen oder andere Wassersportarten betreiben, wird Sie dieser Ort nicht enttäuschen.
- Naturparks: Auf Fuerteventura gibt es zwei unverzichtbare Naturparks: Corralejo im Norden mit seinen einsamen Dünen und Jandía im Süden, wo man durch Berge und unberührte Lagunen wandern kann.
- Betancuria: Die alte Hauptstadt verdient einen Besuch des historischen Zentrums und des archäologischen Museums.
- Carnaval: Dieses kulturelle Ereignis ist Teil der alten Tradition der Insel, ebenso wie die religiösen Feste, bei denen man in die typische Folklore der Region eintauchen kann.
Und waren Sie schon einmal auf Fuerteventura? Kennen Sie diese fantastische Insel?