Männliche Ratten haben Angst vor Bananen: Warum dieses seltsame Phänomen?
Die gewöhnlichen Nagetiere, die häufig in Städten und insbesondere in der Kanalisation leben, sind dafür bekannt, dass sie sehr gefräßig sind und praktisch alles verschlingen. Wenn sie hungrig sind, machen sie keinen Unterschied zwischen Fleisch, Obst oder sogar Telefonkabeln oder -rohren. Ihre Zähne sind sehr hart und zäh und können selbst extrem feste Materialien durchtrennen. In der Praxis handelt es sich um einzigartige Tiere, über die wenig bekannt ist, und sie haben sicherlich einen ausgezeichneten Appetit.
Es gibt jedoch eine Nahrung, die eine bemerkenswerte abschreckende Wirkung auf sie hat. Wussten Sie, dass vor allem männliche Mäuse Angst vor Bananen haben? Der Grund dafür ist sehr kurios.
via livescience.com
Eine Frucht, die Nagetiere in Angst und Schrecken versetzt
Männliche Mäuse haben Angst vor Bananen. Aber was hat es mit dieser Frucht auf sich, das sie so sehr erschreckt? Ist es vielleicht die Farbe? Die Form? Ihr Geschmack? Das haben Forscher der McGill University herausgefunden.
Die Entdeckung dieser merkwürdigen Reaktion auf Bananen war rein zufällig: Einige männliche Mäuse, insbesondere jungfräuliche Männchen, zeigten einen Anstieg der Stresshormone, wenn sie sich in der Nähe von trächtigen Weibchen aufhielten oder wenn sie ihren Nachwuchs stillten.
Die Ursache für den Anstieg der Stresshormone wurde dann im Urin der Weibchen gefunden, der eine Verbindung namens n-Pentylacetat enthielt. Diese Verbindung ist nichts anderes als die, die Bananen ihren typischen Geruch verleiht: Wenn wir ein Bündel Bananen kaufen und in der Nähe des Obstkorbs diesen besonderen Geruch wahrnehmen, handelt es sich tatsächlich um n-Pentylacetat.
Die Forscher testeten dann, ob die Anwesenheit von Bananen in der Nähe von männlichen Mäusen die gleiche hormonelle Reaktion auslöst, und erhielten die Bestätigung: Bananen versetzten auch die Männchen in Angst und Schrecken, da plötzlich Stresshormone ausgeschüttet wurden.
Die Chemie der Angst
Aber warum löst diese Verbindung diese Reaktion bei den Männchen aus? Es handelt sich um einen Abwehrmechanismus der Weibchen, fanden die Forscher heraus. Männliche Mäuse, insbesondere solche, die keine Beziehung zu anderen Weibchen haben, neigen dazu, Neugeborenen gegenüber sehr aggressiv zu sein. Um die Männchen von diesen bösen Absichten abzuhalten, geben die Weibchen die Verbindung in ihren Urin ab und senden damit eine klare Botschaft an unerwünschte Partner: "Haltet euch besser von meinen Babys fern!"
British Pest Control Association/Flickr
Dieser Anstieg der Stresshormone ist derselbe, den Mäuse verspüren, wenn sie die Möglichkeit eines Angriffs und den Beginn eines Kampfes wittern. Die Entdeckung, dass Mäuse Angst vor Bananen haben, oder vielmehr, dass Weibchen präzise chemische Signale an Männchen senden, ist eine sehr interessante Entdeckung.
Solche chemischen Botschaften sind in der Wissenschaft wohlbekannt, werden aber meist von Männchen an Weibchen gesendet: Die Tatsache, dass es im Falle der Mäuse in dieser speziellen Situation die Weibchen sind, die durch chemische Verbindungen kommunizieren, war völlig unerwartet.
Was lernen wir aus dieser Forschung? Nun, dass man, wenn man eine Maus im Haus hat, ihr besser nicht all die Bananen zeigen sollte, die man zu kaufen pflegt...