Rom, die weltweit erste Gastroskopie ohne Schlauch: nur eine "Pille"
Eine Magenspiegelung ist eine diagnostische Untersuchung, bei der ein Schlauch durch die Speiseröhre in den Magen eingeführt wird, um medizinische Probleme wie einen Zwerchfellbruch festzustellen. Diejenigen, die sich diesem Verfahren unterzogen haben, kennen die Unannehmlichkeiten und das Unbehagen, das es verursacht, so sehr, dass dem Patienten in vielen Fällen vor Beginn ein Beruhigungsmittel verabreicht wird und der Rachen mit einem Spray betäubt wird, um den Zugang zu erleichtern. In einem italienischen Krankenhaus wurde diese Technik jedoch zum ersten Mal zugunsten eines viel bequemeren und weniger invasiven Systems aufgegeben. Mal sehen, welches es ist.
Im bekannten und renommierten Policlinico Gemelli in Italien wurde die weltweit erste Magenspiegelung ohne den Einsatz einer herkömmlichen Sonde durchgeführt, die durch eine zu schluckende Videopille ersetzt wurde. Das NaviCam Stomach System, so der Name des Geräts, ist eine Technologie, die in China erdacht und entwickelt wurde, wo sie zum ersten Mal zum Einsatz kam, und dann in Italien getestet wurde.
Die künstliche Pille hat einen Durchmesser von 11,8 Millimetern und eine Länge von 2,7 Millimetern. Sie sieht einer Paracetamol-Pille sehr ähnlich, ist aber von ganz anderer Natur: Es handelt sich um eine robotische Videokapsel, die mit Hilfe eines Glases Wasser geschluckt wird. Im Magen angekommen, kann sie sich selbstständig bewegen und die Magenwände mit ihrer Präzisions-Mikrokamera untersuchen. Die vom Gerät zurückgesendeten Bilder werden beobachtet und untersucht. Sobald die Kapsel ihre Aufgabe erfüllt hat, wird sie auf natürliche Weise aus dem Körper ausgeschieden.
Cristiano Spada, Direktor der UOC Digestive Surgical Endoscopy in Gemelli und Professor für Gastroenterologie, sagte: "Dies ist eine sehr fortschrittliche Technologie, die die Möglichkeit bietet, den Weg der Videokapsel mit einem magnetischen System zu kontrollieren, während ihre innovative und 'intelligente' Software Läsionen durch Algorithmen der künstlichen Intelligenz analysiert und erkennt (mehr als eine Million Bilder von 800 Patienten wurden verwendet, um das System zu 'trainieren').
Die Roboterkapsel ist bereits seit einiger Zeit für Untersuchungen des Dünndarms im Einsatz, doch war es bisher nicht möglich, sie für den Magen zu verwenden, da dessen Anatomie eine Bewegungssteuerung von außen erfordert. Das NaviCam Stomach System bewegt sich zwar autonom, kann aber mit einem Joystick gesteuert werden, der ihm hilft, sich zurechtzufinden. Eine wirklich revolutionäre Technik also, die es endlich ermöglicht, die lästige traditionelle Untersuchung abzuschaffen.