Bewirbt sich als Schulangestellte und erhält 37 Jahre später die Antwort: "Ich hatte es vergessen"
Die Stellensuche ist eine wirklich komplexe Prüfung. Es dauert eine Weile, bis man versteht, wie man sich verhalten soll, aber sobald man den Mechanismus verstanden hat, beginnt man, sich zu bewerben, seinen Lebenslauf zu verschicken und sich auf Auswahlverfahren vorzubereiten. Nach all dem beginnt jedoch das Warten: zu wissen, ob man genommen wird oder nicht. Die meiste Zeit meldet sich niemand.
Oft geraten so viele Lebensläufe und Bewerbungen in Vergessenheit und werden nie beantwortet. Diese Frau dachte, das sei ihr passiert. Stattdessen wurde sie nach 37 Jahren zurückgerufen, um die begehrte Stelle als Schulangestellte anzutreten. Sie hatte fast vergessen, dass sie sich beworben hatte.
via Il Messaggero
Ihr Name ist Marcella Primiceri, eine 58-jährige Frau, die in ihrem Leben schon viele Herausforderungen bewältigt hat. Sie hat immer gehofft, einen festen Arbeitsplatz zu finden, hätte aber nie gedacht, dass sich ihr Traum mit Anfang 60 erfüllen würde. Nachdem sie viel Zeit mit der Arbeitssuche in Italien verbracht hatte, beschloss sie, ihr Glück im Ausland zu versuchen, und zog für neun Jahre nach Deutschland, weil es dort mehr Möglichkeiten gab. "Ich wollte meinem jüngsten Sohn eine bessere Zukunft ermöglichen. Leider gibt es aber nicht die gleiche Herzlichkeit der Menschen wie hier".
Vor ihrer Abreise hatte sie sich jedoch 1985 um eine Stelle als Schulassistentin an Schulen in der Nähe ihrer Heimatstadt beworben, ohne jemals eine Antwort zu erhalten. Bis dahin war so viel Zeit vergangen, dass sie die Bewerbung vergessen hatte, aber das Schicksal hält immer wieder Überraschungen bereit. Tatsächlich wurde Marcella nach 37 Jahren in ein Hotelinstitut in Brindisi berufen.
"Als sie mich anriefen, sagten sie mir, dass ich auf der Liste des administrativen und technischen Personals von Bildungseinrichtungen und staatlichen Sonderschulen und -instituten als Schulmitarbeiter stehe. Zuerst dachte ich, dass sie mich veräppeln, aber dann wurde ich mit der Gewerkschaft in Verbindung gesetzt, die mir die Situation erklärte".
Für Marcella war es ein großes Gefühl. Diese Arbeit ermöglichte es ihr, in ihr Heimatland zurückzukehren, aber vor allem, ihre Familie wiederzusehen. Auch wenn sie ein paar Jahre zu spät kam, war es eine schöne Überraschung.