Laut einer Studie sind einsame Menschen intelligenter: die "Savannah Happiness-Theorie"
"Kein Mensch ist eine Insel", schrieb John Donne, und er hatte sicher Recht: Menschen müssen Kontakte knüpfen und pflegen, zwischenmenschliche Beziehungen haben und das Leben mit anderen teilen. Manche Menschen verspüren dieses Bedürfnis jedoch viel weniger als andere: Es handelt sich um introvertierte, einsame Menschen, die die Gesellschaft von sich selbst mehr genießen als die von Freunden und Bekannten.
Der Wissenschaft zufolge ist dies ein Hinweis auf eine höhere Intelligenz: Menschen mit einem höheren IQ fühlen sich ohne ein hektisches Sozialleben glücklicher.
via Ideapod
Diese Theorie wurde von Wissenschaftlern der Singapore Management University und der London School of Economics formuliert.
Den Ergebnissen zufolge könnten diejenigen, die lieber Zeit für sich selbst haben als Gelegenheiten zum sozialen Austausch, potenzielle Genies sein.
Das Psychologenteam führte zwei Studien mit mehr als 15.000 Personen im Alter zwischen 18 und 28 Jahren durch, also in der Altersgruppe, in der man sich am ehesten an Gruppenaktivitäten beteiligt.
Die erste Studie konzentrierte sich auf die Analyse der Ergebnisse von Intelligenztests, den Grad der Zufriedenheit der Teilnehmer und die Bevölkerungsdichte in den jeweiligen Gebieten.
Die zweite Studie untersuchte die Ergebnisse von Intelligenztests im Zusammenhang mit der Lebenszufriedenheit und der Intensität des sozialen Lebens.
Die Ergebnisse zeigten, dass diejenigen, die in weniger dicht besiedelten Gebieten lebten, glücklicher waren, während diejenigen, die in demselben Gebiet mit einem höheren IQ lebten, unzufriedener waren.
Der Studie zufolge war das Glücksniveau der meisten Menschen direkt proportional zu der Zeit, die sie mit Freunden verbrachten, während Teilnehmer mit einem höheren IQ angaben, dass sie unzufrieden waren, wenn sie Zeit mit anderen teilten.
Das Forscherteam erklärte dieses Phänomen mit der Theorie des Savannenglücks: Wenn man an die Ursprünge unserer Vorfahren zurückdenkt, war für primitive, jagende Menschen die Gesellschaft ihrer Artgenossen überlebenswichtig. Aus diesem Grund fühlen sich heute viele Menschen in isolierten Situationen unglücklich.
Menschen mit einem besonders hohen IQ folgen jedoch nicht diesem Muster: Begabte Gehirne passen sich leichter an Veränderungen und ungewöhnliche Situationen wie Einsamkeit an.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Extrovertiertheit und Kontaktfreudigkeit gleichbedeutend mit Dummheit sind: Es gibt viele Variablen, vom Temperament über das Umfeld bis hin zur Affinität zu den Menschen, mit denen wir uns zusammengetan haben.
In jedem Fall ist es wichtig, einen Lebensstil zu führen, der uns glücklich und erfüllt macht.