Folgen für die Gehirne von Astronauten nach langen Flügen im Weltraum: die Forschung

von Barbara

10 März 2022

Folgen für die Gehirne von Astronauten nach langen Flügen im Weltraum: die Forschung

In den Weltraum zu reisen und die Geheimnisse des Universums zu entdecken, ist ein Privileg, das wir alle gerne hätten, das aber nur Astronauten vorbehalten ist: Den Planeten verlassen zu können, ist eine Mission, die viel Vorbereitung und eine Reihe bestimmter Grundvoraussetzungen erfordert. Der Beruf des Astronauten ist einer der beliebtesten Kindheitswünsche von Kindern, und wenn man sich ihre Heldentaten jenseits der Grenzen der Welt vorstellt, fragt man sich, was sie fühlen und sehen.

Aber was sich vielleicht nur wenige Menschen fragen, sind die Auswirkungen auf ihr Gehirn nach einem langen Weltraumflug.

Die Antwort liefert eine in Belgien durchgeführte Studie mit einigen interessanten Daten.

via Cosmos Magazine

Pixabay-Not the actual photo

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Zum ersten Mal wurde untersucht, wie sich ein langer Aufenthalt außerhalb der Erde auf das Gehirn von Astronauten auswirken würde.

Die Studie wurde an der Universität Antwerpen unter der Leitung des Forschers Floris Wuyts durchgeführt und untersuchte zwölf männliche Astronauten, die im Durchschnitt etwa sechs Monate im Weltraum verbracht hatten.

Bei der Analyse der Gehirne der Teilnehmer vor und nach dem Flug mit Hilfe von Diffusions-MRT-Scans fanden die Forscher Veränderungen in der weißen Substanz, dem Bereich des Gehirns, der für die Kommunikation und den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Regionen der grauen Substanz zuständig ist.

Sieben Monate nach der Rückkehr führten die Forscher eine Nachuntersuchung mittels Fasertraktographie, einem bildgebenden Verfahren des Gehirns, durch, die bestätigte, dass die Veränderungen in der weißen Substanz immer noch vorhanden waren.

"Wir fanden Veränderungen in den neuronalen Verbindungen zwischen verschiedenen motorischen Bereichen des Gehirns", so Andrei Doroshin, Erstautor der Studie. "Motorische Areale sind Hirnzentren, in denen die Befehle für Bewegungen ausgelöst werden. In der Schwerelosigkeit muss ein Astronaut seine Bewegungsstrategien im Vergleich zur Erde drastisch anpassen. Unsere Studie zeigt, dass ihr Gehirn sozusagen neu verdrahtet ist".

 

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Diese Tests, so Wuyts, sind Teile eines Puzzles, das noch nicht vollständig ist: Die Forschung muss fortgesetzt werden, indem die Gehirnveränderungen aus weiteren Blickwinkeln und mit anderen Verfahren analysiert werden.

Dies wird es ermöglichen, die bereits vorhandenen Verhaltensweisen zur Erhaltung der Gesundheit zu ergänzen, wie z. B. zwei Stunden Sport pro Tag an Bord, um dem durch die Schwerelosigkeit verursachten Muskelschwund entgegenzuwirken.

Nicht nur der Körper, sondern auch das Gehirn muss sich also an eine andere Umgebung anpassen als die auf der Erde, an die es gewöhnt ist und für die es geschaffen und programmiert wurde.

Im Hinblick auf eine mögliche neunmonatige Mission zum Mars könnten sich weitere Studien in diesem Bereich als entscheidend erweisen.