Sharenting: Warum das Teilen von Kinderfotos in sozialen Netzwerken keine kluge Entscheidung sein sollte

von Barbara

10 Oktober 2021

Sharenting: Warum das Teilen von Kinderfotos in sozialen Netzwerken keine kluge Entscheidung sein sollte

Dies geschieht vor allem durch Influencer, aber nicht nur: Wir neigen auch dazu, Fotos aus unserem Privatleben in sozialen Netzwerken zu posten. Es gibt eine Grenze zwischen dem, was privat ist, und dem, was öffentlich ist, und diese Grenze sollte nicht überschritten werden. Dennoch stellen viele Eltern Bilder ihrer Kinder auf verschiedenen Plattformen ein. Lustige Fotos, süße Fotos, Fotos, die die Aufmerksamkeit von Followern, Freunden und neugierigen Bekannten auf sich ziehen. Fotos von Babys beim Essen, Videos von Babys, die lachen, spielen oder schlafen. Wenn es schon normal ist, Fotos von sich selbst zu posten, so ist das Posten von Fotos unserer Kinder eine Handlung, die einige Zweifel und ethische Fragen aufwerfen kann, aber nicht nur.

via BBC

Jonathan Borba Unsplash

Jonathan Borba Unsplash

Diese Aktion wird als Sharenting bezeichnet, d. h. das Teilen von Inhalten der eigenen Kinder auf sozialen Kanälen. Dieser Begriff wurde erst in jüngster Zeit geprägt, obwohl dieses Phänomen schon sehr alt ist. Sharenting ist Gegenstand zahlreicher Debatten. Psychologen und Pädagogen fragen sich, ob es angemessen ist, Fotos von Kindern zu teilen, und ob es irgendwelche Gefahren birgt. Die Befürworter sehen darin einfach eine Aktion, die zeigt, wie glücklich die Eltern über ihre Kinder sind und wie stolz sie auf sie sind, aber die Experten fürchten diese Medienpräsenz und sprechen auch von einer Verletzung ihrer Privatsphäre. Die Kinder von heute gehen sicherlich besser mit der Technik um als früher. Aber ihre Generation ist diejenige, die in den sozialen Netzwerken geboren wurde: Ihre Fotos werden von klein auf geteilt.

 

Raul De Los Santos Unsplash

Raul De Los Santos Unsplash

Dies gibt den Wissenschaftlern zu denken, dass ihr Verhältnis zur Privatsphäre in Zukunft gefährdet sein könnte. Sie befürchten, dass es der Generation der "sozial Geborenen" in Zukunft schwer fallen könnte, die Grenze zwischen öffentlich und privat zu ziehen. ist dies eine Gewissheit? Auf keinen Fall. Dies sind Annahmen und Bedenken. Aber Kinder sind sich nicht bewusst, dass sie der Welt der sozialen Medien ausgesetzt sind und haben keine Möglichkeit, ihre Zustimmung zu geben. Es könnte auch das Gegenteil der Fall sein: Da sie schon in jungen Jahren exponiert sind, könnten diese Kinder - sobald sie erwachsen sind und sich dessen bewusst sind - eifersüchtig auf ihre Privatsphäre werden und sich deshalb davon abwenden, ihre Privatsphäre zu teilen.