"Deine Tattoos sind gruselig": Vermieterin verweigert Studentin die Miete
Als Kadince Ball, eine 18-jährige angehende Medizinstudentin, die perfekte Unterkunft für ihr Studium suchte, hätte sie nie gedacht, dass ihre Ästhetik einen Einfluss darauf haben würde, ob sie ein Haus mieten könnte.
Doch für manche Menschen scheint das Äußere wichtiger zu sein als das Wesentliche, wenn es um den Umgang mit anderen geht. Dies war sicherlich der Fall für die Vermieterin, die, ohne groß darüber nachzudenken, dem Mädchen einen Mietvertrag aus einem Grund verweigerte, der sie und viele andere fassungslos machte: ihre Tätowierungen.
via CBC
Kadince' Plan war einfach und, wenn man so will, sehr ähnlich wie der vieler anderer Studenten, die in die Universitätswelt eintreten. Um an der Western University in Ontario studieren zu können, brauchte sie eine Mietwohnung. Nachdem sie das Haus über eine Online-Anzeige gefunden hatte, setzte sie sich mit der Vermieterin in Verbindung, unterzeichnete einen Mietvertrag und zahlte eine Summe als Kaution.
Nach einer langen Reise in die kanadische Stadt London, Ontario, wo sich Kadince' Wunschuniversität befindet, lief es für das Mädchen nicht nach Plan.
Als Esther Lee, die Eigentümerin der fraglichen Wohnung, sich vor dem 18-Jährigen wiederfand, sagte sie zunächst nichts. Es schien, dass das Kennenlernen gut verlaufen war und die Miete in einigen Tagen ohne Probleme beginnen konnte. Als das Mädchen jedoch ins Hotel zurückkehrte, traute es seinen Ohren nicht, als es Esther am Telefon ganz klar sagen hörte: "Ich will nicht, dass du hier wohnst".
Es ist müßig, auf das Erstaunen und die Empörung des Mädchens einzugehen. Nachdem die junge Frau eindringlich nach Erklärungen für diese Ablehnung gefragt hatte, erhielt sie keine klare Antwort. Bis die Frau, als sie die Situation erkannte, beschloss, den Grund für ihren Sinneswandel zu "beichten". "Sie sagte, als sie zu dem Vorfall befragt wurde: "Sie hat beängstigende Tätowierungen, deshalb möchte ich nicht an sie vermieten: Diese Tätowierungen bedecken fast ihren ganzen Arm.
Empört und beleidigt wies Kadince darauf hin, dass ihre Tätowierungen eine ganz persönliche Entscheidung darstellten und dass es sich in jedem Fall um Kunstwerke handele, die in keiner Weise anstößig, gewalttätig oder beängstigend seien. "Ich bin sprachlos, ich hatte einen Mietvertrag unterschrieben, und weil ich so aussehe, wurde er gekündigt", sagte die 18-Jährige niedergeschlagen. Zum Glück gelang es Kadince nach dieser Erfahrung, die sie nicht vergessen konnte, eine andere Unterkunft zu finden, in der sie so akzeptiert wurde, wie sie ist, ohne vorschnelle Vorurteile.
Auf jeden Fall schließt sie rechtliche Schritte gegen die Vermieterin nicht aus, da die erforderliche Kündigung eines bereits ordnungsgemäß unterzeichneten Mietvertrags nicht erfolgt ist. Ist es fair, eine Person nach diesen Tätowierungen zu beurteilen?
