Dieses riesige "Segel" aus Windturbinen ist höher als der Eiffelturm und kann 80.000 Haushalte mit Strom versorgen
Ein veränderter Umgang mit den Energieressourcen, die wir tagtäglich zum Überleben brauchen, ist vielleicht die größte Herausforderung, der sich die Menschheit in der Gegenwart stellen kann. In einer Zeit, in der sich das Klima drastisch verändert und die Ressourcen eines zunehmend erschöpften Planeten zur Neige gehen, versteht es sich fast von selbst, dass es dringend notwendig ist, alternative Lösungen zu entwickeln.
Glücklicherweise sind die vielen Experimente, die von Menschen mit dem Willen, genau das zu tun, durchgeführt werden, keine Seltenheit. Entdeckungen und Erfindungen wie die, von der wir Ihnen hier berichten wollen: eine erstaunliche Innovation, die dem Geist eines Autodidakten entsprungen ist und die die Windenergieerzeugung entscheidend verändern könnte.
Es ist nicht zu utopisch, an eine sauberere Energiezukunft zu glauben, und Asbjorn Nes weiß das. Das war sicherlich der Leitgedanke, als er den Windcatcher entwarf, das riesige Wind "Segel", das wir Ihnen aus der Nähe zeigen wollen.
Die Idee dahinter ist einfach: Warum nicht gleich mehrere Turbinen mitten auf dem Meer übereinander stellen, um den Platz und den Ertrag eines Windparks zu optimieren? Der Windcatcher sieht aus wie ein Requisit aus einem Film oder einem futuristischen Märchen. Stattdessen könnte sie zu einer eigenständigen Realität werden.
Dieses Offshore-Turbinensystem ist höher als der Eiffelturm und verspricht, 80.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Mit Windcatcher werden Offshore-Windparks von Grund auf neu durchdacht, und statt der über das Wasser verstreuten Turbinen werden sie zu einer einzigen Makrostruktur zusammengefasst.
Die Idee von Nes ist das Ergebnis einer gründlichen Entwicklung von Wind Catching Systems, einem norwegischen Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Windenergie weltweit als erneuerbare Energiequelle zu etablieren und zu nutzen. Ronny Karlsen, der Vertreter des Unternehmens, erklärte: "Derzeit sind für die Offshore-Windenergie spezielle Schiffe und Kräne erforderlich, um die Turbinen zu erreichen. Mit Windcatcher werden wir ein Aufzugssystem bauen, das die Wartung vereinfacht und die Betriebskosten senkt".
Kleinere, aber zahlreichere Rotoren sorgen zudem für eine maximale Effizienz bei der Leistung, da nach Angaben des Unternehmens mit dieser Lösung mehr Strom erzeugt werden kann als mit herkömmlichen Anlagen. Da die Tests unvermindert fortgesetzt werden, ist Karlsen zuversichtlich, dass Windcatcher bis 2024 betriebsbereit sein wird.
Das Unternehmen hofft unter anderem, dass die Erfindung für Vögel weniger schädlich ist als herkömmliche Windkraftanlagen. Der Grund? Da er größer und "dichter" mit Rotoren ausgestattet ist, könnte er von Vögeln viel besser erkannt - und daher gemieden - werden. Das Problem wird sehr ernst genommen, und deshalb wird eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass diese Kreaturen sicher in Windcatcher herumkommen können.
"Mit dieser Erfindung wird es noch umweltfreundlicher und wirtschaftlicher sein, erneuerbare Energie zu erzeugen", schloss Karlsen, und es ist zu hoffen, dass sich der Windcatcher tatsächlich als nützliche Lösung für den Planeten erweisen wird.