Wissenschaftler erwecken eine 32.000 Jahre alte, unter Permafrost begrabene Pflanze wieder zum Leben
Die Permafrostschicht, die den Boden in den arktischen Regionen der Welt bedeckt, ist wie eine Schatztruhe mit Zeugnissen aus der fernen Vergangenheit, die dank des Eises, in dem sie lange Zeit eingeschlossen war, fast unversehrt geblieben ist.
Russische Wissenschaftler wissen etwas darüber: In Sibirien haben sie Pflanzenschoten ausgegraben, die durch die dicke Gletscherdecke konserviert wurden, als wären sie in einem Zustand des anhaltenden Gefrierens gewesen. Stellen Sie sich vor, Sie könnten natürliche Elemente aus prähistorischen Zeiten beobachten, die perfekt erhalten sind: Diese Forscher haben genau das getan und es geschafft, eine Reihe von Pflanzen aus Schoten zu regenerieren, die 32.000 Jahre alt sind!
via Eartly Mission
Proceedings of the National Academy of Sciences
Es ist bekannt, dass Permafrost als "Behälter" und Abdeckung für verschiedene Elemente dient. Es ist jedoch ziemlich unglaublich, dass unter dieser dicken Gletscherschicht, die in vielen Fällen durch die globale Erwärmung und das schmelzende Eis bedroht ist, echte prähistorische Schätze zu finden sind.
Solche Schätze wie die Schoten von Silene stenophylla, einer 32.000 Jahre alten Pflanze, die das betreffende russische Wissenschaftsteam bei einer größeren Ausgrabungskampagne fand, um Eichhörnchenhöhlen unter dem Permafrostboden sowie die dort gelagerte Nahrung zu identifizieren.
Proceedings of the National Academy of Sciences
Unter dem biologischen Material, das im Permafrostboden gefunden wurde, befanden sich daher auch die fraglichen Schoten, die durch das Eis konserviert wurden und sofort in den Mittelpunkt der Untersuchungen rückten, um zu sehen, ob es möglich wäre, sie wieder zu Pflanzen "auferstehen" zu lassen. Und so war es auch. Zunächst versuchten die Forscher, die in den prähistorischen Schoten enthaltenen Samen selbst zu verwenden, jedoch ohne Erfolg. Durch die Entnahme von Plazentagewebe aus unreifen Samen und den Einsatz der Klontechnik konnten sie dann 36 Pflanzen züchten.
Proceedings of the National Academy of Sciences
Das ist richtig: Diese uralten Pflanzen sind in der Gegenwart wieder zum Leben erwacht und sehen genauso aus wie auf unserem Planeten im Jungpaläolithikum. Eine rekordverdächtige Verjüngung, wenn man bedenkt, dass die älteste verjüngte Pflanze eine judäische Dattelpalme von vor etwa 2000 Jahren war.
Proceedings of the National Academy of Sciences
Angesichts dieser "neuen" alten Pflanzen konnten die Wissenschaftler nicht umhin, einige kleine, aber auffällige Unterschiede zur heutigen Silene stenophylla festzustellen. Die Blütenblätter waren zum Beispiel weiter auseinander, und die Samen waren produktiver, da sie zu 100 % aufgingen. Der Permafrostboden hat sich einmal mehr als ein unglaublicher und faszinierender Behälter für Wunder und Beweise erwiesen, als wäre er ein "Lagerhaus" unserer Vergangenheit, das es zu schützen und zu bewahren gilt. Wer weiß, was die Zukunft noch für Entdeckungen für uns bereithält!