Was es bedeutet, in einem 4 m² großen Raum in Südkorea zu leben: davon zeugt die Arbeit dieses Fotografen
Südkorea wird von den Westlern immer als ein supertechnologisches Land angesehen, das auf alten Traditionen basiert, die entdeckt werden müssen, das gleichzeitig aber von modernen Leben geprägt ist. Wolkenkratzer, blendende Lichter, Roboter und gutes Essen - dies scheint in der Vorstellungskraft eines jeden westlichen Touristen das Korea der Träume zu sein. Doch wie alle Länder der Welt ist auch Südkorea voller Widersprüche, die voller Gefahren an jeder Ecke auf uns warten: Neben den imposanten Gebäuden und Wolkenkratzern stechen die sogenannten Goshiwon oder Goshitel hervor, winzige Räume, die nur einige Quadratmeter groß und in Wohnungen zusammengepfercht sind. Dort lebt die am wenigsten wohlhabende Bevölkerungschicht.
Ein talentierter Fotograf, Sim Kyu-dong, wollte über die erschreckenden Bedingungen, in denen die Ärmsten der Armen leben, Zeugnis ablegen. Seine Fotos lassen der Fantasie keinen Raum.
Sim Kyu-dong verbrachte 5 Jahre in Goshiwon, Seoul, um sein persönliches Fotoprojekt zu realisieren. Wie er selbst erklärte, werden Goshiwon und Goshitel in Südkorea praktisch als Synonyme verwendet und repräsentieren jene einzigartigen Unterkünfte, die sich die ärmsten Bürger leisten können. Die Miete ist sehr niedrig und es fallen keine zusätzlichen Kosten an. Sie zieht auch viele Studenten an, die sich während ihres Aufenthalts und ihres Studiums in der Hauptstadt nichts Besseres leisten können.
Diese Mini-Apartments erreichen wirklich die Grenze einer lebenswerten Existenz - wir glauben sogar, dass diese Grenze schon lange überschritten wurde! Die durchschnittliche Miete, um in diesen wenigen Quadratmetern zu hausen, liegt zwischen 169 und 186 Dollar pro Monat: ein absolut lächerlicher Preis im Vergleich zu den heutigen Mieten!
In Goshiwon sehen diese Räume normalerweise so aus: Auf wenigen Quadratmetern werden ein Bett, ein Schreibtisch und ein kleiner Schrank für persönliche Gegenstände zusammengepfercht. Für den Rest gibt es nur Gemeinschaftsräume. Obwohl die Grundbedürfnisse in diesen winzigen Unterkünften erfüllt zu sein scheinen, entwickeln die meisten Bewohner bald schwere Formen einer Depression. Auch der Fotograf Sim Kyu-dong behauptet, während seines Aufenthalts in Goshiwon an Depressionen gelitten zu haben.
Es muss gesagt werden, dass sich viele Studenten in diesen Unterkünften "einschließen", um ihre Prüfungen vorzubereiten, so dass die einfachen Leute diese Goshiwons heutzutage als vorübergehende Lösung für die Vorbereitung einiger wichtiger Examen oder Wettbewerbe suchen. Leider gibt es viele arme Arbeiter, die gezwungen sind in diesen oft fensterlosen Buden zu leben und Sim Kyu-dong wollte auch diese Seite Südkoreas aufzeigen, die vielleicht selbst seinen Einwohnern relativ unbekannt ist.
Wie kann es ein Mensch nur in solchen Räumen lange aushalten?
Das fotografische Werk von Sim Kyu-dong ist ein wichtiges Zeugnis, das uns eine Welt, die wir nicht für möglich gehalten hätten, vor Augen hält.