Die alten persischen Windtürme: unter den ersten Raumklimaanlagen der Welt

von Barbara

30 Juni 2020

Die alten persischen Windtürme: unter den ersten Raumklimaanlagen der Welt

Es gibt viel aus der alten Geschichte und dem Erbe, das sie uns hinterlassen hat, zu lernen. Schon allein durch das Studium oder die Analyse der Strukturen oder Gebäude unserer Vorfahren können wir etwas über Weisheit und Traditionen lernen, die uns in der Gegenwart als wertvolle Lektion dienen könnten. Kennen Sie die Geschichte und Funktionsweise der so genannten "Windtürme" im alten Persien? Auch heute noch ist ihre Struktur führend bei der Kühlung des Innenraums, wenn es draußen besonders heiß ist.

via BBC

Nasser Sadeghi/Wikimedia

Nasser Sadeghi/Wikimedia

Diese imposanten Türme, von denen die meisten im heutigen Gebiet des Iran, Pakistans und Afghanistans zu finden sind, wurden vor mehr als tausend Jahren während des persischen Reiches errichtet, um zu versuchen, eine kühlere Innentemperatur in der großen Hitze der Sommersaison zu halten. Tatsächlich herrscht in diesen geografischen Gebieten ein Wüstenklima, bei dem die Temperaturen im Winter sinken, während sie im Sommer besonders heiß sind.

 

Fabienkhan/Wikimedia

Fabienkhan/Wikimedia

In der Stadt Yazd im Zentraliran können Sie noch heute einige der schönsten Windtürme der persischen Antike bewundern und besichtigen. Die Stadt mit ihrer mehr als 3000 Jahre alten Geschichte liegt 1200 Meter über dem Meeresspiegel und wurde im Laufe der Jahrtausende nie Opfer von Kriegen oder externen Invasionen, so dass ihre tausendjährige Geschichte in ihrer Architektur intakt geblieben zu sein scheint.

In der Stadt Yazd können Sie zum Beispiel den höchsten Windturm der gesamten iranischen Nation besichtigen. Diese sehr antiken Gebäude wurden im Allgemeinen unter Ausnutzung der Anwesenheit des Qanat errichtet, d.h. der unterirdischen Wasserläufe, die während der sommerlichen Wüstenhitze zur Kühlung des Innenraums dienten.

Samuel Bailey/Wikimedia

Samuel Bailey/Wikimedia

In Belüftungssystemen mit unterirdischem Qanat wird Luft durch einen Tunnel gepresst, wo sie bei Kontakt mit Wasser gekühlt wird, und dann vom Boden in das Gebäude zurückgeführt, wodurch die geschlossene Umgebung gekühlt wird. Die heiße Luft wird dann durch Druck aus dem mehrere Meter hohen Turm ausgestoßen. In diesem Fall ist der Kühleffekt viel effektiver als die natürliche Konvention der Luft draußen im Inneren.

Ein Belüftungssystem, das auch heute noch als wirklich modern gilt.

 

Christian Lindecke/Wikimedia

Christian Lindecke/Wikimedia

Bis heute gelten persische Windtürme als hochmoderne funktionale Architekturmodelle mit einem Warm- und Kaltlüftungssystem, das nicht nur für Türme, religiöse und repräsentative Gebäude, sondern auch für den Bau von Privatbauten mit einem exquisiten domotischen Aussehen eine Inspiration darstellte. Das natürliche Kühlsystem der persischen Windtürme ist wirklich einzigartig.