Brasilien steht unter Quarantäne: Schildkröteneier schlüpfen an menschenleeren Stränden, und die Jungen laufen zum Meer
In dieser Zeit, in der Millionen von Menschen zu Hause sind, um sich vor dem Coronavirus zu schützen, und die menschlichen Aktivitäten überall zum Stillstand gekommen sind, erinnert uns die Natur daran, dass wir nicht die einzigen "Besitzer" des Planeten sind, der uns beherbergt.
Die Umweltverschmutzung nimmt ab, sauberes Wasser und Tiere können frei nach ihren Bedürfnissen leben, ohne menschliche Bedrohungen: Das ist kein phantastisches Szenario, sondern das, was wirklich geschieht, und es ist eine der wenigen positiven Auswirkungen der aktuellen Pandemie. Tiere finden wieder Platz, wie wir im Fall der Meeresschildkröten an den Stränden Indiens dokumentiert haben. Auch in Brasilien haben Dutzende dieser wunderbaren Wasserreptilien an den Stränden das Licht der Welt erblickt, ein Phänomen, das durch die Abwesenheit von Menschen sicherer geworden ist.
via Globalnews
Nach wochenlanger Isolation zu Hause, Blockaden und sozialer Distanzierung ist die Natur zurückgekehrt. In Brasilien fand an einem Strand in der Stadt Paulista, nördlich von Recife, eines der schönsten Spektakel statt, das man beobachten kann: das Schlüpfen der Schildkröteneier und das anschließende Seerennen der kleinen Babys.
Konkret waren es etwa 100 Echte Karettschildkröten der Karettschildkrötenart (Eretmochelys imbricata), die nach den Unterlagen der zu ihrer Überwachung ermächtigten Regierungsbeamten am Sonntag, 22. März 2020, am Strand zur Welt kamen und ins Meer liefen.
Karettschildkröten sind eine stark gefährdete Art, deren Erhaltungszustand als "kritisch" eingestuft wird. Sie haben sehr alte Ursprünge und leben hauptsächlich von Meeresschwämmen, die sie in Korallenriffgebieten finden. Man schätzt, dass sie ein wesentlicher Bestandteil aquatischer Ökosysteme sind, weshalb sie häufig Gegenstand von Wiederbevölkerungs- und Schutzprogrammen sind.
Die größte Bedrohung für diese prächtigen Tiere geht vom Menschen aus, insbesondere von der Wilderei skrupelloser Individuen, die sie jagen und verkaufen, auch wegen ihrer einzigartigen Farben.
Auch das Schlüpfen der Eier ist ein besonders riskanter Moment für die kleinen Schildkrötenbabys: Sie schaffen es vielleicht nicht bis zum Wasser. Diesmal konnten die 100 in Brasilien geborenen Exemplare jedoch ungestört vom Menschen los laufen, und wir hoffen, dass noch viele weitere Neugeborene bald in den Ozean tauchen und schwimmen können.