Coronavirus, Mercedes stellt Atemgeräte für Covid-19-Patienten her
Mercedes Formel 1 arbeitet mit Ingenieuren und klinischen Experten an der Entwicklung von Atemschutzgeräten für Coronavirus-Patienten. Das erste Gerät wurde seit Beginn des Projekts in etwa 100 Stunden hergestellt und bereits für den experimentellen Einsatz zugelassen. In einer Zeit, in der der weltweite Gesundheitsnotstand jedes Unternehmen "zu den Waffen" ruft, will selbst die bekannte Mercedes-Formel 1 zu Wort kommen und einen konkreten Beitrag leisten.
via CNN
Die als Continuous Positive Airway Pressure (CPAP) bezeichnete Atemhilfe liefert Sauerstoff in die Lungen, ohne dass ein Beatmungsgerät erforderlich ist. Dieser Gerätetyp wurde bei Covid-19-Patienten in China und Italien weit verbreitet, da er auf der Intensivstation Platz schaffen kann. Mercedes-Ingenieure arbeiteten rund um die Uhr zusammen mit Klinikern des University College London und der NHS Foundation Trust an der Entschlüsselung eines patentfreien CPAP-Geräts.
Das Projekt wurde dann kopiert und für die Massenproduktion angepasst, und 100 Geräte sollen für klinische Versuche an die UCLH (NHS Foundation Trust) geliefert werden. Wenn diese Tests erfolgreich sind, wird Mercedes in der Lage sein, 1.000 CPAP-Geräte pro Tag für die britischen Gesundheitssysteme herzustellen.
Professor Mervyn Singer, der Intensivberater des UCL, sagte: "Diese Geräte werden helfen, Leben zu retten, indem sie sicherstellen, dass die Beatmungsgeräte, eine begrenzte Ressource, nur für die Schwerstkranken eingesetzt werden. Sie werden zwar zuerst im UCLH getestet, aber wir hoffen, dass sie für Krankenhäuser in ganz Großbritannien einen echten Unterschied machen können, indem sie den Bedarf an Personal und Intensivbetten verringern und Patienten bei der Genesung helfen, ohne dass sie eine invasive Beatmung benötigen."
CPAP-Geräte arbeiten, indem sie einen konstanten Luft- und Sauerstofffluss in Mund und Nase der Patienten mit einem Druck erzeugen, der es den Lungen ermöglicht, offen zu bleiben und somit mehr Sauerstoff aufzunehmen. Die Maske muss einen luftdichten Verschluss schaffen, um den Druck mit Sauerstoff zu versorgen und so den Aufwand für die Inhalation von Sauerstoff für den Patienten zu reduzieren. Sie ist jedoch weniger invasiv als ein Beatmungsgerät, das eine starke Sedierung und die Einführung eines Schlauchs in die Atemwege erfordert. Bei CPAP-Geräten ist es jedoch entscheidend, dass die Abdichtung um die Maske herum dicht bleibt, da ansteckende Atemwegsinfektionen wie Covid-19 durch Leckagen übertragen werden können.
In Erwartung der klinischen Studien gebührt dem Expertenteam und Mercedes ein besonderes Lob für die großen Anstrengungen, die sie unternehmen, um dem Weltgesundheitssystem in dieser für alle unsicheren und dunklen Zeit wirklich zu helfen.