Wir verschmutzen auch den Weltraum: die erste Weltraumreinigungsmission der Geschichte ist geplant
Der Mensch hat seinen Abdruck im Weltraum hinterlassen, aber wir sprechen nicht von den spannenden Raumeroberungen: der Abdruck, den wir meinen, ist von ganz anderer Natur, er ist Müll. Alle Raumfahrtmissionen, die bisher ein Fahrzeug in den Weltraum gebracht haben, haben Trümmer in der Umlaufbahn um die Erde hinterlassen, mit dem Ergebnis, dass derzeit etwa 500.000 Abfallstücke in den Weltraum eindringen.
Dieses Problem lässt sich nicht aufschieben, und ein Beweis dafür ist die Tatsache, dass die ESA (Europäische Weltraumbehörde) bereits an der ersten Mission zur Säuberung des Weltraums arbeitet.
via Clear Space
Nach Angaben der NASA umkreisen etwa 500.000.000 nutzlose Abfallstücke die Erde: Es handelt sich um Abfälle verschiedener Art, von Raumschiffteilen, die während der Reise ausgestoßen werden, bis hin zu Satelliten, die jetzt ungenutzt sind.
Die Trümmer sind nicht nur ein zukünftiges Problem der Weltraumverschmutzung, sondern stellen im Moment auch eine Kollisionsgefahr dar: "Stellen Sie sich vor, wie gefährlich es wäre, auf hoher See zu fahren, wenn alle in der Geschichte verlorenen Schiffe noch im Wasser wären", sagte ESA-Generaldirektor Jan Wörner.
Wir bräuchten einen Lastwagen, der vorbeifährt und den ganzen Müll, der sich mit sehr hoher Geschwindigkeit um unseren Planeten dreht, entfernt: Die ESA arbeitet an einem Projekt zur Säuberung des Weltraums, allerdings nicht gerade ein "Lastwagen".
Was den Ingenieuren vorschwebt, ist ein Roboter mit vier Gliedmaßen, der in der Lage ist, Müll zu schlucken, genau wie ein Pac-Man. Die ClearSpace-01-Mission, die erste ihrer Art, soll noch vor Ende 2025 starten, aber die Experimente werden zunächst in kleinerem Maßstab durchgeführt.
Der erste Versuch wird sein, Vespa einzufangen, ein Überbleibsel der Vega-Rakete, die 2013 von der ESA gestartet wurde - ein kleines Stück Abfall, das leicht zu fangen sein sollte. Einmal gefangen, wird das Stück aus der Umlaufbahn genommen und in der Atmosphäre verbrannt. Leider ist der Müllroboter auch dazu bestimmt, zusammen mit dem Abfall zu verbrennen, aber die Ingenieure untersuchen eine Möglichkeit, den Roboter zu retten, so dass er in der Lage ist, den Müll wegzuwerfen und seine Reise fortzusetzen.
Die Sauberkeit des Weltraums ist keineswegs ein aufschiebbares Thema: "Bis heute haben wir etwa 2000 aktive Satelliten im Orbit und mehr als 3000 ungenutzt", sagte Luc Piguet, CEO der Mission Clear Space.
So ist parallel zur Verschmutzung auf der Erde auch die Verschmutzung im Weltraum zu einem ernsten Problem geworden, mit dem man sich sofort befassen muss.