Was ist Schlaflähmung, der Zustand, in dem wir in einem Alptraum wach zu sein scheinen?
Auf der Insel Neufundland (Kanada) nennt man sie Old Hag (wörtlich "Alte Hexe"). Die Inuit, die Menschen, die im hohen Norden unseres Planeten leben, behaupten, sie sei von bösen Geistern verursacht worden. In Japan heißt sie Kanashibari. Die Wissenschaft hat es auf nicht minder mysteriöse Weise Lähmung oder hypnagogische Illusion genannt (aus dem griechischen Hypnos und agōgós: das führt zum Schlafen). Dies ist das, was allgemein als Schlaflähmung bezeichnet wird.
Schlaflähmung betrifft einen großen Teil der Weltbevölkerung: Etwa 40% der Männer erleben dieses Ereignis mindestens einmal in ihrem Leben. Aber woraus besteht es? Hypnagogische Illusionen zeichnen sich durch ein stark traumatisches Erwachen aus: Wir wachen auf und dunkle Präsenzen erscheinen vor unseren Augen. Diese Präsenzen können in Form von Männern, Hexen, Vampiren und Dämonen verschiedener Art sein. Nur unsere Phantasie entscheidet, was sie sind: Es ist niemand im Raum, wir träumen nur Tagträume. Was das Gefühl traumatisch macht, ist die Unfähigkeit, sich zu bewegen.
Was passiert da? Nach Studien über den Schlaf entstehen hypnagogische Illusionen durch eine "Fehlfunktion" im Schlaf. Wenn wir die REM-Phase erreichen, lähmen unsere Muskeln, während sich unsere Augen weiter bewegen. Die REM-Phase ist diejenige, in der wir träumen, und unser Organismus schützt uns vor den schädlichen Gesten, die wir während eines zu lebhaften Traums oder Alptraums machen könnten.
Nach der REM-Phase wachen wir auf. Es kann jedoch vorkommen, dass die Muskeln, während wir aufwachen, ihre Aktivität noch nicht wieder aufgenommen haben, so dass wir bewusst sind, uns aber nicht bewegen können. In einigen dieser Fälle verursacht die Kombination von einsamer geistiger Aktivität und Wachzustand beängstigende Halluzinationen. Verantwortlich für diese schrecklichen Visionen ist eine Überaktivierung der Amygdala, dem Teil des Gehirns, der für die Mechanismen von Angst und Schrecken verantwortlich ist. Hypnagogische Visionen können wirklich traumatisch sein, aber sie sind nicht gefährlich. Sie dauern einige Sekunden und können verwaltet werden. In diesem Zusammenhang hat der Psychologe Jorge Conesa Sevilla ein Buch über den Umgang mit ihnen geschrieben. Zum Thema Schlaflähmung haben der Psychologe Cristopher French und die Filmemacherin Carla MacKinnon ebenfalls einen Kurzfilm gedreht.
Es ist wichtig zu wissen, dass die Schlaflähmung Menschen mit Panikattacken und Menschen unter Stress betrifft. Um diese traumatische Erfahrung zu vermeiden, ist es daher das erste, was man tun muss, viel gelassener zu leben.
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