Ein 17-jähriger Schüler entdeckte, wie man Mikrokunststoffe mit einem Magneten aus dem Wasser entfernt
Um 2017 machte die wissenschaftliche Gemeinschaft weltweit auf ein weit verbreitetes und schwer zu lösendes Problem aufmerksam: Mikrokunststoffe (d.h. sehr kleine Kunststoffpartikel), die sich in alle Ecken des Planeten ausgebreitet haben und in unseren Gerichten (in den Tieren, die wir essen) und in demselben Wasser, das wir trinken, ankommen. Viele Berichte schlagen jetzt Alarm über das Problem: Schätzungen zufolge gibt es zwischen 15 und 51 Milliarden verstreute Kunststoffteile auf der Erde, bei einem Gesamtgewicht von 93.000 bis 236.000 Tonnen.
Die vorgeschlagenen Lösungen gehen in zwei Richtungen: Einerseits versuchen sie, die Bildung von Mikrokunststoffen zu reduzieren, indem wir weniger Kunststoffe herstellen, verwenden und verteilen. Andererseits suchen wir nach Möglichkeiten, die bereits in der Umwelt vorhandenen zu isolieren und zu eliminieren, damit sie so wenig wie möglich Schaden anrichten.
Die von dem irischen Studenten Fionn Ferreira vorgeschlagene Lösung findet in beiden Ansätzen Anwendung: Der Junge erfand ein Verfahren zur Filtration von Mikrokunststoffen mit Ferrofluiden, d.h. Verbindungen von ferromagnetischen Nanopartikeln, die in einem Fluidfahrzeug suspendiert sind. Diese ungiftigen Flüssigkeiten haben die Eigenschaft, auf Magnete zu reagieren und insbesondere die Mikrokunststoffe anzuziehen. Während seiner Experimente, die auf der Google Science Fair 2019 vorgestellt und mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurden, isolierte und sammelte er erfolgreich 10 verschiedene Arten von Mikrokunststoffen.
(im folgenden Bild sehen Sie den Prozess, klicken Sie auf den Link unter dem Foto für das Video).
Durch die Messung der Konzentration von Mikrokunststoffen vor und nach der Behandlung fand Ferreira eine Reduktion von 85 % bei allen Kunststoffarten, mit Ausnahme von Polypropylen, das "nur" um 80 % reduziert wurde.
Seine Methode, die sofort die Aufmerksamkeit von Forschungszentren auf der ganzen Welt auf sich gezogen hat, kann nicht nur bei der Reinigung von verschmutztem Wasser eingesetzt werden, sondern auch in städtischen Kläranlagen ihren Platz finden: Eine Blockade der Mikrokunststoffe, bevor sie Flüsse und Meere erreichen, würde das Problem an der Basis beseitigen.
Wir hoffen, dass diese geniale Idee bald ihre praktische Umsetzung findet.
Source:
- https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/10/12/124006
- https://www.fionnferreira.com/2018/06/schull-student-fionn-ferreria-zaps.html
- https://www.thetimes.co.uk/article/schull-student-fionn-ferreria