Eine ehemalige Anwältin baut Häuser mit Plastikflaschen für Menschen, die sich keine Ziegelsteine leisten können
Die Menschheit, insbesondere die Ärmsten, sieht sich jeden Tag mit einer enormen Menge von Problemen konfrontiert. Es genügt, durch die Slums jeder Stadt zu schauen, um Arbeitslosigkeit, Korruption und Missbrauch zu sehen. Eines der kritischsten Probleme, insbesondere in sehr armen und bevölkerungsreichen Städten, ist oft der Mangel an Wohnraum. Santa Cruz de la Sierra, in Bolivien, ist eine dieser verzweifelten Städte.
Santa Cruz hat eine Einwohnerzahl von über 2 Millionen. Viele von ihnen leben, wie der Rest der bolivianischen Bevölkerung, unterhalb der Armutsgrenze und können sich kein angemessenes Zuhause leisten.
Die Umweltverschmutzung ist eine weitere große Plage, die die Stadt heimsucht. Die bolivianische Regierung, die von verschiedenen Problemen heimgesucht wird, ist nicht in der Lage, den Grad der Degradierung ihres Landes zu kontrollieren.
Aus diesen unheilbaren Übeln entstand manchmal eine phänomenale Idee: Ingrid Vaca Diez, eine bolivianische Juristin, konnte dank ihres Erfindungsreichtums diese beiden Probleme mit nur einer Idee lösen: Häuser aus recycelten Flaschen zu bauen!
Der Anstoß für diesen schönen Traum kam durch Zufall: Als sie den Haufen von Plastikflaschen in ihrem Garten beobachtete, sagte ihr Mann scherzhaft, dass es mit ihnen möglich sei, ein ganzes Haus zu bauen. Seine Frau nahm die Worte viel ernster als erwartet und machte sich sofort an die Arbeit. Sie hängte die Anwaltsrobe an den Nagel und schmiss sich in die Arbeitskleidung des Maurers.
Die Häuser von Diaz sind wie normale Wohnungen gebaut, der einzige Unterschied besteht darin, dass anstelle von Ziegelsteinen Kunststoff- und Glasflaschen verwendet werden (Ziegelsteine sind für die Menschen in Santa Cruz tatsächlich zu teuer). Die Flaschen werden zunächst mit Erde oder Sand gefüllt, um sie widerstandsfähiger zu machen, und dann mit Zement verbunden. Diaz hat berechnet, dass etwa 212 Flaschen pro Kubikmeter benötigt werden.
Die Idee wurde wahr, als die bolivianische Anwältin das Interview eines kleinen Jungen aus Santa Cruz las, in dem er gefragt wurde, was sein größter Wunsch sei. Der bolivianische Junge antwortete, dass er von einem Haus für seine Familie träumte, die in einer Papphütte lebte. In diesem Moment nahm das, was in Ingrids Kopf nur eine Idee zu sein schien, Gestalt an.
Aus der Erfindung von Diaz sind bis heute 300 Häuser entstanden. Natürlich kann die Frau nicht bei jedem Projekt mehr dabei sein, aber die lokale Bevölkerung hat dank ihr gelernt, wie man eigene Häuser baut.
Die Geschichte von Ingrid Diaz lehrt uns, dass Probleme auch unter den schlimmsten Bedingungen zu wunderbaren Lösungen führen können: Ohne Wissen und ohne Geld hat sie es geschafft, den Traum ihrer Mitbürger zu verwirklichen.