Es ist erst 60 Jahre her, dass man menschliche Zoos in Europa besuchen konnte

von Barbara

06 Februar 2019

Es ist erst 60 Jahre her, dass man menschliche Zoos in Europa besuchen konnte

Es ist weniger als ein Jahrhundert vergangen, seit in Europa ethnographische Ausstellungen bzw. menschliche Zoos eingerichtet wurden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es in der Tat beliebt, sich das ansehen zu können, was gemeinhin als das fehlende Glied zwischen dem westlichen weißen Mann und dem Affen angesehen wurde.

Frauen, Männer und Kinder aus verschiedenen Teilen Afrikas wurden aus ihren Herkunftsorten deportiert, um in Käfigen in der Nähe anderer Tiere untergebracht zu werden: Für viele von ihnen war es zu schwierig, den harten europäischen Winter zu überleben, andere mussten lange Zeit die bohrenden Blicke der Besucher ertragen.

Basel, Turin, Brüssel: In mehreren europäischen Städten wurden Zoos eröffnet, um sowohl Menschen als auch exotische Tiere auszustellen.

Basel, Turin, Brüssel: In mehreren europäischen Städten wurden Zoos eröffnet, um sowohl Menschen als auch exotische Tiere auszustellen.

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Die Neugierde verlagerte sich bald von den Tieren auf die Menschen, die in den gleichen fernen Ländern lebten, und die ebenfalls als so ungewöhnlich galten, dass sie eingehend betrachtet wurden.

Die Neugierde verlagerte sich bald von den Tieren auf die Menschen, die in den gleichen fernen Ländern lebten, und die ebenfalls als so ungewöhnlich galten, dass sie eingehend betrachtet wurden.

Menschen, die Opfer von menschlichen Zoos wurden, wurden wie Tiere behandelt: Tatsächlich teilten sie oft die gleichen Käfige wie die Tiere, um noch direkter die Botschaft der Unterlegenheit zu erfahren.

Menschen, die Opfer von menschlichen Zoos wurden, wurden wie Tiere behandelt: Tatsächlich teilten sie oft die gleichen Käfige wie die Tiere, um noch direkter die Botschaft der Unterlegenheit zu erfahren.

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In den gleichen Jahren verbreiteten sich in der Tat neue Theorien, die die Unterlegenheit der afrikanischen Völker gegenüber dem weißen Westmenschen unterstützten.

In den gleichen Jahren verbreiteten sich in der Tat neue Theorien, die die Unterlegenheit der afrikanischen Völker gegenüber dem weißen Westmenschen unterstützten.

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Unter den Theoretikern des so genannten wissenschaftlichen Rassismus (1850-1818) befanden sich Carl Vogt, Herbert Hope Risley (der das Verhältnis zwischen der Breite der Nase und ihrer Höhe zur Bestimmung des arischen Ursprungs nutzte) und Ernst Haeckel (der bei der Analyse der Anatomie der afrikanischen Völker feststellte, dass sie den Affen näher waren und daher weniger zivilisiert waren als die Weißen).

Menschliche Zoos begannen um 1935 weniger häufig zu werden, aber im Großen und Ganzen verschwanden sie nur langsam: Es genügt zu denkensich vorzustellen, dass das letzte Mal, dass ein afrikanisches Dorf mit vielen Menschen und Tieren ausgestellt wurde,1958 anlässlich der Weltausstellung in Brüssel war.