Steuerhinterziehung verhindern? In Portugal hat man es mit einem Klick geschafft, aber anderswo scheint es nicht zu klappen

von Barbara

28 Mai 2018

Steuerhinterziehung verhindern? In Portugal hat man es mit einem Klick geschafft, aber anderswo scheint es nicht zu klappen

Portugal ist beim Thema Steuerhinterziehung ein Leuchtturm im Nebel: Seit 2013 regiert hier ein ökonomisch-finanzielles System, das die Steuerhinterziehung auf ein Minimum begrenzt hat. Wie haben sie es geschafft und warum tun andere Länder mit dem gleichen Problem nicht das selbe?

Portugal hat die Steuerhinterziehung so gut wie ausgerottet: Alles ohne öffentliche Gelder anzuheben oder Druck auszuüben.

Portugal hat die Steuerhinterziehung so gut wie ausgerottet: Alles ohne öffentliche Gelder anzuheben oder Druck auszuüben.

Pixabay

In Portugal wurden zwei Veränderungen am alten System vorgenommen. Erstens wurde ein einfacher Weg gefunden um dem Kassenbelegen aller Händler immer folgen zu können und zweitens wurde ein angenehmer Weg für die Bürger gefunden, nach dem Kassenbeleg zu fragen.

Was ist in der Praxis passiert? Alle Kassen des Landes wurden mit dem portugiesischen Finanzamt verbunden. Dadurch kann man due Ausstellung der Kassenbelege direkt verfolgen. Außerdem wurde eingeführt, dass die Bürger für alle Ausgaben über zehn Euro an einer nationalen Lotterie teilnehmen können über einen Code, der auf dem Kassenbon aufgedruckt ist. Die Prämie beträgt 50 tausend Euro. Es ist nicht viel aber in Anbetracht dessen dass die Teilnahme praktisch nichts kostet wollen alle es probieren und fragen nach dem Kassenbon. 

Welche Vorteile bringt dieser Ansatz den Bürgern?

Welche Vorteile bringt dieser Ansatz den Bürgern?

Andrés Monroy-Hernández/Wikimedia

Den Bürgern wird es ermöglicht, den Gesamtbetrag des Vorjahres einfach zu überblicken und die Summe wird ihnen bei der Steuererklärung abgezogen. In Portugal kann man das ganz einfach machen indem man sich mit dem Finanzamt verbinden. Um es den Nutzern leicht zu machen ist die Bedienungsoberfläche sehr intuitiv.

Im Unterschied zu anderen Ländern ist es in diesem Modell nicht nötig, Berge an Kassenzetteln aufzuheben um Abzüge von der Steuer zu erhalten. Bei jeder bezahlten Dienstleitung, sei es der Frisör, der Mechaniker oder der Apotheker muss man nur die Steuernummer angeben und die Ausgabe wird direkt beim Finanzamt registriert.

Ein weiterer Vorteil ist die Vereinfachung der Bürokratie im Zusammenhang mit dem eigenen Einkommen und dem Steuerabzug. Es reucht ein Klick und das meiste ist bereits erledigt. 

Was hat diese Strategie dem Staat gekostet? So gut wie nichts.

Was hat diese Strategie dem Staat gekostet? So gut wie nichts.

Pixabay

Die einzige Ausgabe, die die Bürger betroffen hat war die Modernisierung der Kassenautomaten um sie mit dem Finanzamt verbinden zu können. Nach fünf Jahren des Stillstands ist das Finanzamt zu dieser Lösung übergegangen obwohl das Bruttoinlandsprodukt und das Konsumverhalten der Familien immernoch nicht optimal sind. Das bedeutet nur eines. Die Steuerhinterziehung hat ein Ende.

Es gibt verschiedene Fragen die man sich jetzt stellen kann: Zunächst, warum andere Länder mit der gleichen Plage nicht das gleiche System anwenden. Warum erproben sie andere Strategien, die keinen guten Effekt haben und die für die Wirtschaft des Landes nicht so sicher sind?

Die Antwort darauf liegt in den Interessen der Einzelnen: Die Händer haben in diesem Fall weniger Möglichkeiten, ihre Einkommen nicht anzugeben. Buchhalter und Steuerberater hätten keine zentrale Rolle mehr wenn die Bürokratie vereinfacht würde, und dadurch würden sie weniger verdienen.

Es ust immer die gleiche Geschichte: Die Lösung ist da, aber sie wird nicht umgesetzt.

Quellen: