Eine neue Theorie besagt, dass das Ei der Frau sich das Spermium aussucht... und nicht im Gegenteil!

von Barbara

17 April 2018

Eine neue Theorie besagt, dass das Ei der Frau sich das Spermium aussucht... und nicht im Gegenteil!

Das Bild des Spermiums, das nach einem langen Wettrennen und einem skrupellosen Kampf endlich die Eizelle befruchten darf haben wir alle im Kopf.

Die Theorie, dass alles von der Kraft der männlichen Schwimmer abhängt, die die Konkurrenz abhängen müssen ist das, was wir alle in der Schule gelernt haben. Aber es gibt Studien, die diese Annahme in Frage stellen und enthüllen, dass die weibliche Eizelle eine weniger passive Rolle spielt als wir bisher dachten. 

Eine weniger passive Rolle als wir bisher dachten.

Eine weniger passive Rolle als wir bisher dachten.

Wikimedia Commons

Der erste, der diese neue Theorie entschieden vertritt ist Professor Joseph Nadeau, Chef-Genetiker des Pacific Northwest Research Institute, das seit 2005 die Studien der Befruchtung vertieft, nachdem er Resultate fand, die im Widerspruch zu den bisherigen Annahmen standen.

Soweit wir wissen, soll die zufällige Befruchtung zu einer größeren Anzahl an genetischen Möglichkeiten führen (erinnert ihr euch an die mendelschen Gesetze?), aber Nadeau hat Anomalien festgestellt, die ihn dazu brachten zu hypothetisieren, dass wenig Zufall dahinter steckt: Am Ende des Rennens ist die Eizelle in der Lage, eine Auswahl zu treffen.

"Aus irgend einem Grund hat man die Sache bisher nie als eine nicht-zufällige Sachte betrachtet, also als eine gezielte Auswahl durch die weibliche Eizelle", erklärt Nadeau.

"Vielleicht liegt das an der Tatsache, dass die weibliche Fortpflanzungsanatomie von Natur aus kryptischer ist und weniger leicht studiert werden kann", vermutet seine Kollegin Mollie Manier.

Wie funktioniert dieser Selektionsprozess durch die weibliche Eizelle in der Praxis? Als mögliche Erklärung schlägt Nadeau eine entscheidende Rolle der Folsäure (Vitamin B) in der zellulären Kommunikation zwischen Spermatozoen und Eizelle vor: Die Anomalien einiger Gene könnten die Macht haben mit der sich die beiden Zellen anziehen und weshalb ein Spermium den Vorzug vor einem anderen erhält.

Um heraus zu finden, ob es wirklich so ist, sind vertiefende biochemische Studien notwendig. Wir sind sehr neugierig zu erfahren, ob diese Theorie bestätigt wird.

Quellen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3478648/

http://www.genetics.org/content/207/2/369