Stammzellen: Zwei Menschen sehen wieder dank einer nie zuvor getesteten Intervention
Die therapeutischen Einsatzmöglichkeiten der Stammzellen stecken voller Erwartungen, aber auch Unsicherheiten. Seit Jahrzehnten spricht man davon, wie man die Kapazität, jedes Gewebe des Organismus aus diesen Zellen herstellen zu können, für degenerative Erkrankungen einsetzen kann und deshalb erfreut uns die Nachricht, dass eine dieser Anwendungsmöglichkeiten geklappt hat. Sie wurde zum ersten Mal getestet und hat es zwei Menschen ermöglicht, wieder sehen zu können. Dank einer Therapie, die sich auf embryonale Stammzellen bezieht.
Zwei Menschen können wieder sehen dank eines nie zuvor gewagten Eingriffs
Die Ärzte vom Moorfields Eye Hospital in London haben diese innovative Therapie an zwei Patienten gewagt- einem 86jährigen Mann und einer 60jährigen Frau die von einer senilen Makuladegeneration betroffen waren, einem progressiven und nicht aufzuhaltenden Verlust der Sehkraft aufgrund einer genetischen Prädisposition und einem substantiellen Altern des Auges.
In einem Eingriff, der zwei Stunden gedauert hat wurde den beiden Patienten im hinteren Bereich des Auges eine Art Gerüst aus embryonalen Stammzellen implantiert, die zuvor in Zellen des pigmentierten Epitels der Retina umgewandelt worden waren.
Der Professor Lyndon da Cruz, Arzt der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses hat den guten Ausgang der Operation so kommentiert: "Wir haben es geschafft, zwei praktisch blinden Menschen das Augenlicht wieder zu gehen". Aber obwohl das Experiment bei beiden Patienten auf einem Auge stattgefunden hat glauben die Ärzte noch nicht, dass sie eine offizielle Heilung für diese Krankheit gefunden haben. Aber die Erwartungen bleiben hoch. Der 86jährige Patient hat gesagt: "Auch wenn es nicht mehr für lange Zeit sein wird, bin ich vom Blinden zu einem Menschen geworden, der die Zeitung lesen kann".
In der Zukunft wird die Operation an weiteren 8 Patienten durchgeführt. Erst mit der Zeit wird man erkennen, wie effizient dieser Eingriff tatsächlich ist.
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