Diese seltenen Fotografien zeigen das Leben des Personals der SS in den Konzentrationslagern, zwischen Lachen und Vergnügen
Der Name Auschwitz ist tragisch verwoben mit der Erinnerung an den Genozid durch die Nazis und ist unweigerlich verbunden mit dem Tod und dem unglaublichen Wahnsinn auch für die, die diese tragischen Ereignisse nicht selbst erlebt haben. Das Konzentrationslager ist bis heute besuchbar, damit man die Gewalt, die dort 5 Jahre lang täglich von 1940-1945 an unschuldigen Menschen verübt wurde, erleben kann.
Trotzdem bleibt es schwierig, sich vorzustellen, wie das Leben der Menschen ablief, sie in diesen Lagern das Sagen hatten und die für diese Katastrophe die Verantwortung trugen. Könnt ihr euch die Gesichter der Offiziellen, der Soldaten und Soldatinnen vorstellen, die in diesen Jahren 1,5 Millionen Menschen brutal getötet haben? Könnt ihr euch vorstellen mit welchem Gefühl sie sich jeden Morgen erhoben und mit welcher Stimmung sie abends ins Bett gingen?
Diese Bilder werden euch diese Fragen beantworten: Lächeln, eine vergnügliche Atmosphäre, die die Unmenschlichkeit dieser Jahr noch eindrucksvoller versinnbildlichen.
Diese Fotos, geschossen zwischen Mai und Dezember 1944, sind ein einzigartiges Zeitzeugnis: Eines der wenigen Zeugnisse für das, was in den KZs abseits der Tötungen und der Gewalt geschah.
Erste Seite des Albums, in dem man Karl Höcker zusammen mit Richard Baer sieht.
Protagonisten auf den Fotos sind die Leiter von Auschwitz, die Ausführer von Hitlers wahnsinnigen Befehlen.
Offizielle SS, man erkennt Josef Mengele, den Arzt der Experimente in Auschwitz, auch bekannt als Todesengel.
Der Urheber der Fotos ist Karl Höcker, deutscher SS Befehlshaber, treuer Freund von Richard Baer, der das Lager von Auschwitz leitete.
Ein Gebäude im Inneren des Lagers, genannt Solahütte: Im inneren könnten die Offiziellen und ihre Angehörigen entspannen und sich vielen Aktivitäten hingeben.
Die Fotos sind in einem Album, dem "Höcker-Album" gesammelt und werden im Gedächtnismuseum zum Holocaust der vereinigten Staaten konserviert (USHMM).
Frauen und Kinder vor der Solahütte.
Es handelt sich um ein wirklich einzigartiges Dokument, das hilft, den Holocaust noch besser zu verstehen.
Die SS-Helferin, eine Gruppe von Aufpasserinnen des Lagers entspannt sich bei Heidelbeeren, die von Karl Höcker serviert werden.
Selten werden die Gesichter und das Leben derer gezeigt, die die Tötungsmaschine am Laufen hielten.
Gesangsgruppe zur Stressreduktion.
Um den Wahnsinn klarer zu machen, mit dem der Genozid voran getrieben wurde, braucht es keine Leichen und keine angsterfüllten Kinderaugen: Auch das Lachen und die entspannten Gesichter der Führungsebene sind wirklich gruselig.
Karl Höcker zusammen mit den Frauen der SS in einem Autobus der Solahütte.
Die Fotos des Alltags der Offiziellen der SS sind fast alle zerstört worden: Die Bilder dieses Albums sind einige der wenigen die noch existieren.
Entspannung vor der Solahütte.
Sara Bloomfield, die Direktorin des Gedächtnismuseums sagt: "Diese Fotos zeigen eindrucksvoll, wie zufrieden die Offiziellen waren, während sie eine Welt unglaublichen Leidens befehligten. Sie zeigen eine wichtige Perspektive auf die Psychologie derer, die den Genozid verübten".
Karl Höcker zündet die Kerzen am Weihnachtsbaum von Auschwitz an.
Es ist das Lächeln, die Freundschaft und der Spaß, der diese Fotos so ekelhaft macht.
Die SS Helferinnen entspannen bei Heidelbeeren und lauschen der Musik des Akkordeons.
Diese Bilder machen unglaublich wütend.
Rennend und lachend in Richtung Solahütte.
Es gab Menschen, die das wollten, erlaubten und zu verantworten hatten.
Offizielle der SS bei der Einweihung des neuen Krankenhauses.
Karl Höcker musste nach der Verurteilung für die Gräuel von Auschwitz für nicht mehr als 6 Jahre ins Gefängnis.
Bei einem offiziellen Event.
Bevor er in die Nazi-Partei eintrat, arbeitete Höcker in einer Bank. In dieser Bank wurde er nach einer kurzen Haftstrafe in Großbritannien wieder angestellt.
Offizielle der SS bei einem Besuch der Kohlemine nahe Auschwitz.
Sie hatten die Möglichkeit, ein normales Leben zu führen, trotz des Gewichts von über einer Million getöteter.
Snack für die SS-Bosse.
Ja, er wurde nach den frankfurter Prozessen von 1963-1970 eingesperrt, aber das ist eine lächerliche Strafe,
Höcker während einer Schießübung.
Nach der Freilassung arbeitete er wieder bei der Bank bis zum Ruhestand.
Einweihung des Krankenhauses von Auschwitz.
Karl Höcker starb 2000 mit 88 Jahren, umgeben von seiner Familie und seinen Freunden. Etwas, das er Millionen von Menschen versagte.
Offizielle SS-Männer in Pose.
Diese Fotos und Geschichten erzeugen ein Gefühl von Wut in uns allen. Eine Wut gegen die Menschheit, die nicht viel aus der Vergangenheit gelernt zu haben scheint.
Favorit, Höckers Lieblingshund.
Nazis beängstigen uns noch heute, in all seinen Formen. Denn sie haben die Grenzen dessen aufgezeigt, wozu der Mensch fähig ist.
Karl Höcker (rechts) zusammen mit Richard Baer.
Und heute können wir nur immer wieder dafür sorgen, dass diese Grenze nie wieder angestrebt wird.
Pause im Lager.