Japanisches Bahnsteigpersonal macht nichts anderes als mit dem Finger zu deuten: Was bedeutet dieses kuriose Verhalten?
Japan ist eines der Länder in denen viel Bahn gefahren wird. Es gibt ein komplexes Transportwegenetz. So ein dichtes Netz muss wirklich akkurat verwaltet werden.
Dazu gehört auch die kuriose Praxis des Personals auf dem Bahnsteig, das uns häufig neugierig macht. Eine Reihe an Gesten und Bewegungen des Körpers, die eine klare Bedeutung haben.
Was bedeutet all das Gestikulieren?
Habt ihr schonmal die Metro in Tokio genommen, dann habt ihr es sicherlich bemerkt: Auf den Bahnsteigen und an Bord der Waggons gibt es immer Personal mit weißen Handschuhen, die eine Reihe von Handgesten ausführen.
Sie nennen das Shisa Kanko, das bedeutet "zeigen und sagen" und ist eine Arbeitsweise, die man in mehreren Berufsgruppen finden. Es ist eine Art motorische und sensorische Akzentuierung. Das nationale Institut für Gesundheit und Sicherheit sieht in dieser Praxis ein Mittel um die Unaufmerksamkeit der Schaffner zu reduzieren und dadurch Unfälle zu vermeiden.
Ein praktisches Beispiel? Sie kontronnieren ob die Situation auf den Gleisen und Bahnsteigen regulär läuft (vergessene Objekte, versperrte Türen etc.) und begleiten dabei mit der Hand ihren Blick bis sie die ganze Länge des Bahnsteigs abgesucht haben. Dabei produzieren sie in jeder Phase der Aktion Laute. Auf die gleiche Weise kontrollieren sie die Schnelligkeit. Ein Schaffner zeigt den Monitor und sagt mit lauter Stimme das was er tut.
Gemäß der Statistiken hat diese Methode das Potential, menschliche Fehler um 85% zu reduzieren.
In den beiden Videos unten seht ihr zwei Beispiele für diese Praxis.