Die Inseln zwischen den Wolken: Vergessene Welten in Venezuela, in denen die Evolution einen anderen Weg gegangen ist
Es gibt Orte auf der Welt, die noch nicht erkundet wurden und daher sehr unbekannt sind. Einer davon sind die Hochlagen Venezuelas (Teoui), felsige Blöcke, die sich in den Himmel schrauben und hunderte Meter hoch liegen wo sich die Ebene dann aus den Augen verliert. Von oben sieht das ganze aus wie Inseln, die in den Wolken schwimmen und von unten sehen sie aus wie epische Herkulessäulen mit Grenzen, die sich der Mensch garnicht vorstellen kann. Die Hochlagen von Venezuela sind wirklich ein Hindernis für den Menschen, zumindest so lange die Hilfsmittel es nicht erlaubt haben, die Gipfel der sogenannten Tepui, die "Häuser der Götter" zu erreichen. Jahrhunderte lang galten die Tepui als unerreichbare Orte. Und manch einer glaubte, dass dort oben vielleicht sogar Dinosaurier überlebt haben könnten.
Das sind die Tepui, die Hochebenen von Venezuela. Es sind iolierte Berge die sich hunderte von Metern über die umgebenen Gebete erheben, häufig über die Wolken hinaus.
Es gibt viele dieser Tepui in Venezuela, aber sie sind voneinander so weit entfernt, dass jedes eine eigene Flora und Fauna entwickelt hat.
Die Formation der Tepui ist uralt, zwischen 450 und 250 Millionen Jahre: Die Experten sagen, dass das heutige Aussehen der Hochebenen ähnlich ist zu dem von vor 20 Millionen Jahren. Deshalb sind diese Hochebenen ein Fenster zur Vergangenheit.
Das berühmteste Tepui ist das weiteste, der "Berg des Teufels" der auch den höchsten Wasserfall der Welt beherbergt: Den Salto Angel mit seinen 979 Metern.
Auch den Gipfel eines Tepui zu steigen ist bis heute ein sehr schwieriges Unterfangen: Der häufige Regen macht die Wände rutschig.
Der erste europäische Entdecker, der die Tepui beschrieb war Sir Walter Raleigh während der El Dorado Expedition: Er hat von leuchtenden und bunten Bergen geschrieben, wahrscheinlich aufgrund des Rosenquartzes. In modernen Zeiten sind die Tepui ins kollektive Gedächtnis geraten dank des Romans "Die vergessene Welt" von Arthur Conan Doyle. Das Buch handelt von einer Expedition auf ein Tepui, auf dem Dinosaurier und prähistorische Tiere überlebt haben.
Für die Beschreibung der Tepui ließ sich Doyle von der Begehung des Roraima, eines der höchsten Hochgebiete Venezuelas inspirieren. Dort stellte sich heraus, dass es einen ganz unabhängigen evolutiven Prozess gegeben hatte, dank der Unzugänglichkeit.
Es ist faszinierend zu realisieren, dass es auf Erden noch mysteriöse, unzugängliche und unwirtliche Orte gibt. Als würde die Natur sich selbst ein letztes Refugium schaffen, das sie vor dem Menschen schützen möchte.