Im Mittelalter trug man Verlobungsringe, die versteckte Botschaften enthielten
Falls ihr einen wirklich speziellen Verlobungsring sucht, dann sucht nicht unter den zeitgenössischen Modellen. Bessere Ringe gab es im Mittelalter. Zu der Zeit wurden Hochzeiten nach bestimmten Regeln durchgeführt und da gab es "zwillings"-Ringe, die aus zwei Ringen bestanden und eine geheime Botschaft preisgaben, sobald man sie entzweite.
Die Zwillingsringe enthüllten ihre Botschaft erst wenn man sie entzweite.
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Sie existierten schon seit einigen Jahrhunderten, wurden aber erst um 1600 in England und Deutschland popolär. Jedes Mitglied des Paares, das die Verlobung bekannt gab, erhielt einen und man vereinigte sie erst in der Hochzeitsnacht wieder.
Die Worte, die eingraviert sind, oder die Figuren kreierten eine Bedeutung die zugleich physischer und metaphorischer Natur war.
University of California/hathitrust.org
Ein sehr beliebtes Motiv war das der zwei Hände, deren Finger sich verschränkten sobald man die Ringe vereinte. Nach der Hochzeitsnacht trug dann die Frau den Ring.
Der Ring, den ihr auf diesem Foto seht ist aus dem Jahr 1631
Die beiden Teile rezitieren einen bekannten Vers aus dem Matthäus-Evangelium (16,9): "Quod Deus coniunxit, homo non separet". Was Gott vereint hat, darf der Mensch nicht trennen.
Ein zwillingsring konnte eine wichtige Funktion haben. In England war es bis 1753 nicht nötig, eine offizielle Zeremonie zu feiern, um sich als verheiratet zu erklären. Einen Ring wie diesen zu besitzen war ein Weg, um den Willen, das Leben gemeinsam zu verbringen, zu demonstrieren.