Dieses von der Welt isolierte Haus befindet sich in Island und wurde von 5 Familien auf der Suche nach Frieden und Ruhe gebaut
Im Web kursieren seit mehreren Jahren Fotos von einem ganz besonders isolierten Haus: Es steht auf der kleinen Insel Elliðaey im Archipel der Vestmannaeyjar in Island. Es gibt viele Geschichten über dieses Haus.
Wir haben versucht, die Frage zu vertiefen und verschiedene Erklärungen gesammelt. Welche ist die plausibelste?
Das einsame Haus von Björk
Wikimedia/Diego Delso (CC BY-SA 4.0)
Die erste Geschichte ist die, die bei der ersten Recherche sofort ins Auge springt. Das Haus wirkt, als wäre es von einem mysteriösen Milliardär direkt in die Felsen von Elliðaey geklatscht worden. Wenn man weiter forscht erfährt man, dass es sich um die berühmte Sängerin Björk handelt!
Es ist möglich, dass sie zu Beginn des neuen Jahrtausend die Erlaubnis, dieses Haus hier zu bauen direkt vom Isländischen Premierminister Davíð Oddsson erhalten hat: Das könnte eine Geste des isländischen Volkes zur Ehrung des großen künstlerischen und kulturellen Wertes der Sängerin gewesen sein.
Wikimedia/P. S. Burton (CC BY-SA 3.0)
Obwohl diese Geschichte nachvollziehbar klingt, wird sie schnell wiederlegt. Wenn man die Landkarte der Insel genauer ansieht kann man erkennen, dass zwei Inseln den gleichen Namen haben. Von diesen beiden Inseln ist die, die der Sängerin als Baugrund zuerkannt wurde nicht die, die sich in Vestmannaeyjar befindet. Ihre Insel befindet sich in einem anderen Gebiet: Breiðafjörður.
Photoshop oder Zombieapokalypse?
Andere Geschichten kreisen im Weg, die sich um das einsame Haus von Elliðaey drehen: Manche glauben dass das Haus mit Photoshop entstanden ist und es also nicht existiert. Andere glauben, dass ein Haus auf einer entlegenen Insel mit dem Ziel errichtet wurde, vor der Zombieapokalypse zu schützen. Beide Versionen sind falsch, denn es gibt eine einfachere Erklärung.
Fünf Familien auf der Suche nach Frieden.
Vor drei Jahrhunderten haben fünf isländische Familien entschieden, sich auf der Insel nieder zu lassen, um eine friedliche Kommune zu bilden, die sich selbst versorgt. Diese Menschen bauten Hütten und versuchten, vom Fischfang zu leben. Der Versuch scheiterte, denn der Ort war zum Überleben nicht geeignet.
1930 verließ der letzte Nachfahre die Insel und kehrte aufs Festland zurück, wo das Leben einfacher war. 1950 entschied die Elliðaey Hunting Association, auf der Insel ein Refugium zu bauen, das den Mitgliedern die Jagd auf den Papageientaucher im Sommer und das Sammeln dessen Eier im Winter ermöglicht.
Also, Rätsel gelöst!