Bevor ihr den Hund schimpft, denkt zweimal drüber nach: Das bedeutet dieser "Hundeblick"
Hunde bringen und Glück und Zufriedenheit aber wer hat nicht auch schon große Wut ihnen gegenüber gespürt? Wenn ihr nach Hause zurück kehrt und seht dass er das Zimmer in einen Saustall verwandelt hat, dass er die Couch zerfetzt hat und überall hin gemacht hat - seid ihr dann nicht sauer? Das Verhalten das wir heute zeigen ist das, was er zeigt wenn er für etwas beschuldigt wird: Große Augen, gesenkter Kopf und eingezogener Schwanz. Können Hunde wirklich Schuldgefühle empfinden?
Schuldgefühle sind ein komplexes Gefühl: Sind unsere Hunde wirklich in der Lage zu diesen Gefühlen oder verwechseln wir ihr Verhalten mit etwas anderem?
Der sogenannte Hundeblick ist jedem Hundeexperten bekannt.
Das gleiche Verhalten kann man auch in Wolfsrudeln beobachten: Unter den Jungen entwickeln sich häufig Spielkämpfe, manchmal auch ziemlich gewalttätig, die aber immer genauen Regeln folgen. Beispielsweise wird der bestraft, der zu gewalttätig spielt.
Wie? Er wird für eine bestimmte Zeit von der Gruppe isoliert. Für den Wolf, ein Rudeltier, ist dies eine harte Strafe die er nur schwer aushält. Um wieder integriert zu werden, zeigt er sich schuldbewusst. Er nähert sich den anderen, zeigt das Weiße seiner Augen, senkt den Kopf und versteckt den Schwanz.
Hunde haben dieses Verhalten von den Wölfen geerbt und zeigen es jedes Mal wenn sie verstehen, dass sie Regeln verletzt haben.
Also wir interpretieren wir dieses Verhalten?
Es gibt zwei Theorienm die den Hundeblick zu deuten versuchen.
Die erste spricht von Unterwerfung, was ein animalerisches Konzept ist als das der Schuldgefühle. Auch große Wölfe zeigen es wenn sie mit ranghöheren Artgenossen zu tun haben. Diese Theorie wird durch den Experten Nathan H. Lents gestützt.
Die zweite Theorie vereinfacht die Frage noch weiter und erklärt sie ganz einfach mit der Angst: Es ist egal ob euer Hund einen Fehler gemacht hat oder nicht, wenn ihr die Stimme erhebt und mehr Energie in eure Gesten legt, wird er immer den Hundeblick zeigen. Das weil der Hund Angst vor diesen übertriebenen Bewegungen und diesem plötzlichen Stimmungsumschwung hat. Der Mensch sieht in den Tieren Gefühle, die sie nicht empfinden können. Es handelt sich nicht um Schuldgefühle sondern um Angst. Diese Theorie ist eine der angesehensten und wird von vielen Experten geteilt Auch wenn das Gehirn des Hundes dem des Menschen recht ähnlich ist, ist er trotzdem deutlich einfacher strukturiert und die Gefühle, die er empfindet sind archaisch.
Wenn es so ist, dann sollten wir uns gut überlegen, wie wir auf diesen Hundeblick reagieren. Es könnte helfen, die Wut nicht zu sehr raus zu lassen, denn sie hilft dem Hund nicht zu verstehen dass er diese bestimmte Aktion nicht zeigen darf.
Das nächste Mal macht euch bitte bewusst, dass ihr eurem Hund Angst einjagt!