Milchzähne sollten aufbewahrt werden: Eines Tages könnten sie dir das Leben retten
Wenn der erste Milchzahn ausfällt, ist das ein wichtiger Schritt im Leben eines Kindes, an den sich Eltern gerne erinnern. Viele bewahren den Zahn dann jahrelang auf.
Im Jahr 2003 wurde eine Studie veröffentlicht, die Eltern empfiehlt, genau dies zu tun. Aufbewahren, unter bestimmten Bedingungen. Denn die Milchzähne enthalte Stammzellen, die man als Erwachsener im Krankheitsfall brauchen könnte.
Die Studie
Doktor Songtao Shi, Wissenschaftler am National Institute of Dental and Craniofacial Research (NIDCR) von Bethesda (Maryland) entdeckte, dass Milchzähne Stammzellen enthalten, als er sich einen ausgefallenen Zahn seiner Tochter mal genauer ansah. Als der nächste Zahn ausfiel, stand Shi bereits bereit mit Pipetten und Flüssigkeiten, die diese Stammzellen am Besten konservieren würden und so konnte die erste Forschungsrunde beginnen. Kurz darauf entdeckte er dass man aus jedem Milchzahn 10-12 Stammzellen extrahieren könnte, die man dann in Kultur reproduzieren und kolonisieren könnte.
Banken in denen Stammzellen konserviert werden...spezialisiert auf Milchzähne!
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Die Folgestudien zur Differenzierungsfähigkeit der Stammzellen der Milchzähne, die sie immer schneller reproduzieren als die in den permanenten Zähnen, haben positive Signale gegeben. Heute kann man sie in speziellen Banken konservieren. Diese Banken beinhalten die Behälter mit kryogenem Stickstoff, bis zu dem Zeitpunkt an dem die Zähne gebraucht werden.
Diese Zellen können verschiedenen Zelltypen Leben einhauchen. Schon lange forschten Wissenschaftler an so etwas, weil dadurch zahlreiche Krankheiten geheilt werden könnten.
Aus diesem Grund ziehen heute viele Eltern diese Möglichkeit in Betracht. Eines Tages kann man dann auf die Stammzellen zugreifen, um Krankheiten zu heilen, die man im Laufe des Lebens erwerben kann (die regenerative Medizin forscht an Stammzellenheilung im Zusammenhang mit: Diabetes Typ 1, Parkinson, Alzheimer, Muskeldystrophie, Multiple Sklerose, Tumore, Neurale Lesionen, etc).
Momentan ist das noch keine Heildung, aber wer weiß dass in seiner Familie ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erbkrankheiten besteht, kann darauf zurück greifen. Wer weiß, was in Zukunft noch alles möglich sein wird!