Holländische Gefängnisse werden aus Mangel an Insassen nun in Hotels umgewandelt
Während der große Teil der Welt sich mit überfüllten Gefängnissen befassen muss, die schwer zu unterhalten sind, steht Holland einem gegenteiligen Problem gegenüber. Die Gefängnisse haben nicht genug Insassen.
Von 2005 bis 2016 hat sich die Zahl der Insassen drastisch reduziert (-43%) und die Rate der Verurteilten ist von der höchsten Europas zu einer der niedrigsten geschrumpft (knapp 57 von 100.000). Diese Daten zu erklären ist sicherlich nicht einfach, aber wir können sagen dass eine gewisse Rehabilitationskultur, die Verbrecher als "Patienten" bezeichnet die geheilt statt bestraft werden müssen, dafür verantwortlich sein könnte. Außerdem haben die Richter seit Jahren damit begonnen, minderjährige Straftäter mit alternativen Methoden zu sanktionieren, wie beispielsweise Sozialstunden oder elektronische Fußfesseln für Verurteilte in teilweiser Freiheit.
Am Ende des Jahres 2016 hatten bereits 19 Gefängnisse ihre Tore geschlossen und manche von ihnen wurden zu Auffangzentren für Kriegsflüchtlinge. Andere Strukturen haben eine anderen luxuriöseren Weg eingeschlagen.
Das Het Arresthuis, das ihr in diesem Foto seht, ist ein faszinierendes Hotel in Roermond, kurz vor Amsterdam, und ist aus einem verlassenen Gefängnis entstanden.
Die Besucher der Herberge können in den verlassenen Zellen gastieren, die nicht mehr wieder zu erkennen sind (abgesehen von den original Zellentüren).
Wer es wünscht, kann in Suites gastieren, die nach Themen benannt wurden: Der Gefängniswart, der Anwalt, der Richter und der Direktor.
Im Hotel fehlt natürlich auch ein Restaurant, eine Saune und all die Annehmlichkeiten die man sich von einem Hotel wünscht, nicht.
Die Idee, Gefängnisse in Hotels zu verwandeln ist in mehreren nordeuropäischen Ländern bereits angekommen. Auch in anderen Ländern (Helsinki, Stockholm, Oxford) finden wir Beispiele dafür. In Holland gratulieren wir zur Verringerung der Gefängnisinsassen und wir wünschen ihnen mehr!