Eine Studie bestätigt: Die Gehirnstrukturen von Einzelkindern sind verändert

von Barbara

26 Mai 2017

Eine Studie bestätigt: Die Gehirnstrukturen von Einzelkindern sind verändert

Die Frage rund um die Familienfrage (Einzelkinder oder mehrere Geschwister) hat schon immer die Debatten geschürt. Aber in den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts haben sich die Familien in der westlichen Welt plötzlich hin zu vertikalen Familien hin gewendet: Ein einziges Kind um das man sich kümmert, ein einziges Kind das man erzieht. Komplize dieser Entscheidung war wahrscheinlich auch die Schwierigkeit, die es darstellt, nach der Schwangerschaft wieder in den Beruf einzutreten (in einigen Staaten mehr als in anderen). Auf jeden Fall beeinflusst die Entscheidung der Eltern das Wachstum und die Entwicklung des Kindes enorm und nicht nur weil das Kind alleine oder in Gemeinschaft von Geschwistern aufwächst. Eine Studie die in der Zeitschrift Brain veröffentlicht wurde, hat das Gehirn und die Fähigkeiten von Einzelkindern analysiert und signifikante Unterschiede festgestellt. 

Pixabay

Pixabay

Die Studie basiert auf der Hypothese, dass die Zusammensetzung der Familie die Entwicklung der Gehirnstruktur der Kinder beeinflusst und will herausfinden, ob die Unterschiede im Verhalten von Einzelkindern auf ebendiese Strukturen zurück zu führen ist. 

Die Studie hat einige der Persönlichkeitseigenschaften der Kinder untersucht und die unterschiedlichen anatomischen Strukturen die in den Gehirnstrukturen zu Grunde liegen. Bisher wurden 303 Universitätsstudenten untersucht, davon 126 Einzelkinder und 177 mit Geschwistern. Die Daten die bisher erhoben wurde zeigen, dass Einzelkinder eine ausgeprägte Kreativität aufweisen aber niedrigere Fähigkeiten im Bereich von Beziehungen. Diese Daten sind für Probanden mit Geschwistern genau umgekehrt. Diese Unterschiede in der Persönlichkeit haben ihre Entsprechung in den Gehirnstrukturen. Unterschieden die sich im Parientallappen und im Präfrontalkortex zeigen. 

Pixabay

Pixabay

Einzelkindern haben ein größeres Volumen an grauer Masse im Parietallappen (der Bereich des Gehirns, der mit der Vorstellungskraft zusammen hängt) und weniger im Präfrontalkortex. Erneut sind die Daten bei Probanden mit Geschwistern umgekehrt. 

Die Studie hat geschlussfolgert, dass das familiäre Ambiente in dem wir aufwachsen unsere Gehirnstruktur beeinflusst und in der Folge zumindest zum Teil beeinflusst, was für eine Art von Person wir werden. Es gibt noch viel zu erforschen in diesem Gebiet. Aber die erzielten Resultate erscheinen valide. Wenn ihr euch also für ein oder mehrere Kinder entscheidet und euch bewusst macht, was dahinter steckt.