Warum isst man in Spanien so spät?
Wenn ihr schonmal in Spanien wart habt ihr es bestimmt bemerkt: Aufstehen und Malzeiten macht man eindeutig zu anderen Zeiten als in anderen europäischen Ländern. Aber auch wenn sich diese Angewohnheiten hin und wieder zum feierfreudigen und relaxten Charakter der Spanier gesellen, steht doch ein anderer Grund hinter den Malzeiten um 22.00 Uhr. Die Spanier leben in einer falschen Zeitzone.
Bilder: Sebastian Dubiel
Eine Entscheidung aus dem Jahre 1940, die noch heute gilt.
Wenn wir einen Blick auf die Landkarte der Zeitzonen werfen, sieht man dass sich Spanien auf dem gleichen Längengrad befindet wie das Vereinigte Königreich, Portugal und Marokko. Dennoch fällt es nicht in die Zeitzone der Greenwich-Zone (GMT) sondern in die der zentraleuropäischen Zeit (CET). Die spanischen Uhren werden also mit der Stadt Belgrad synchronisiert, mehr als 2500 Kilometer östlich. Dies geht auf eine Entscheidung durch den General Francisco Franco aus dem Jahr 1940 zurück, der im Zeichen der Solidarität mit Hitlers Naziregime entschieden hat, die Zeitzoneder deutschen Zeitzone anzugleichen. Für die Spanier, die gerade aus einem blutigen Bürgerkrieg kamen, war dies das letzte ihrer Probleme und so kam es dass auf einmal alle anstatt um 13 Uhr mittag- und um 20 Uhr abend zu essen, dies um eine Stunde später taten. Dies ist bis heute so geblieben und auch wenn der Premierminister Rajoy davon spricht, das Land zurück zur GMT-Zeit zu bringen, wehren sich viele hartnäckig gegen diese Maßnahme da die aktuelle Zeitzone es im Sommer erlaubt, bis 22.00 Uhr im Tageslicht zu bleiben. Dies hilft einem der starken Sektoren der Wirtschaft des Landes, dem Tourismus.