Auf der Jagd nach Jägern: Dieser Park hat das Wildern mit einer brutalen Methode besiegt
Wenn ihr das maiestätische indische Rhinozerus bewundern wollt, das drittgrößte Tier des Planeten, empfehlen wir euch einen Besuch im Kaziranga National Park in Indien: Hier leben 2400 solcher Exemplare, eine Zahl die zwei Drittel der insgesamt derzeit lebenden Exemplare beträgt. Der Park hat aus allen Teilen der Welt Bewunderung erfahren da er eine sehr große Anzahl an Rhinozerussen vor den Wilderern retten konnte. Aber gleichzeitig hat die Art und Weise, wie sie geschützt wurden, zu Diskussionen geführt: Die Wächter des Kaziranga National Park wurden dazu authorisiert, die Wilderer zu töten.
via sputniknews.com
Die Nashörner werden aufgrund ihres Hornes gejagt. Die indischen Exemplate haben das größte Horn und aus diesem Grund sind sie auch ein beliebtes Ziel. In Indien ist das Pulver dieses Horns nicht nur benutzt um Schmuck und kleine Glücksbringer daraus herzustellen. Man schreibt dem Pulver auch eine Heilwirkung zu, insbesondere bei erektiler Dysfunktion.
Man übertreibt nicht wenn man sagt, das Pulver ist wertvoller als Gold: 2012 wurde ein Kilo dieses Pulvers mit 60.000 $ gehandelt, während Gold bei 57.600$ lag.
Zu Beginn des letzten Jahrhunderts gab es nur noch wenige Nashörner in Indien (im zweistelligen Bereich), aber 2016 hat der Park erklärt, dass 2400 Exemplare auf dem Gebiet leben. Ein Rekord, den man nicht feiern möchte wenn man bedenkt, auf welchem Wege der Park dies ermöglicht hat.
Die Wächter sind authorisiert, verdächtige Wilderer zu töten.
Was neben der absichtlichen Tötung stutzig macht ist das Wort "verdächtig", welches die Leiter des Parkes selbst verwendet haben: Jede Person, die in dem Naturschutzgebiet nach 22 Uhr angetroffen wird, kann mit Schusswaffen getötet werden. Seit 2013, dem Jahr in dem das Verbot in Kraft trat, wurden 50 Menschen erschossen. Insbesondere im Jahr 2016 hat die Zahl der getöteten Wilderer die Zahl der durch ebendiese verletzten Nashörner überstiegen hat.
Nach Aussagen des Kaziranga National Park hat die Maßnahme die erhofften Resultate erbracht.
Der Park liegt in einem stark besiedelten Gebiet und gemäß Zeugenaussagen einiger Anwohner, wurden auch unschuldige Menschen verletzt. Das Schutzgebiet ist nämlich von keinerlei Zaun oder Beschilderung abgegrenzt und so kann es schnell geschehen, dass man ohne Absicht in das Gebiet eintritt. Ein Mann hat erzählt, dass sein eigener Sohn mit einem Kopfschuss getötet wurde als er auf der Suche nach einer aus dem Stall entflohenen Kuh war. Auch eine andere Begebenheit brachte dem Park Kritik ein: Ein 7 jähriges Kind wurde am Bein verletzt und in diesem Fall wurde das Versehen durch ein Schmerzensgeld abgegolten.
Zusammengefasst: Wir sind froh dass die Nashörner nun nicht mehr das Ziel skrupelloser Wilderer ist und nicht mehr vom Aussterben bedroht sind, aber ob diese Brutalität dafür notwendig gewesen wäre?