1,5 Millionen ausgerottete Armenier: Der Genozid den nur 27 Länder offiziell anerkennen
In den sieben Jahrzehnten nach dem Holocaust durch das Naziregime haben sich millionen und abermillionen von Menschen gefragt, wie so etwas möglich sein konnte. Das was der größte Teil von ihnen nicht wusste ist, dass eine erschreckend ähnliche Sache sich nur fünfundzwanzig Jahre zuvor schon zugetragen hatte.
Zwischen 1915 und 1923 praktizierte die ottomanische Regierung (spätere Türkei) die systematische Deportation aller Armenier die auf ihrem Territorium zugegen waren. Bei dieser systematischen Ausrottung starb ca. eine Million Menschen. Nur wenige Länder haben den Völkermord bisher anerkannt.
Die Ausgrenzung der katholischen Armenier in einem vornehmlich islamischen Land dauerte schon Jahre an. Aber der 24. April 1915 war der Beginn der Eskalation
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Die armenische Bevölkerung war schon immer mit argwöhnischen Augen vom ottomanischen Regime beobachtet worden. Man dachte dass sie sich mit dem großen Feind Russland verbinden könne.
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Der Knall der ersten Weltkriegs heizte diese Sorge weiter an und so geschah es dass in der Nacht vom 23. auf den 24. April die erste Massenverhaftung armenischer Intellektueller in Konstantinopel stattfand.
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Einen Monat später am 27. März 1915 verkündete die ottomanische Regierung das Gesetzt Tehcir mit der sie offiziell die Deportation der armenischen Bevölkerung rechtfertigten
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Ab diesem Moment wurden sie ihrer Häuser und ihres Guts beraubt. Man trieb sie in die syrische Wüste ohne Lebensmittel und Wasser.
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Es wurden allerdings nicht alle dazu gezwungen, sich auf die Reise zu machen. In vielen Fällen rottete das türkische Militär die Menschenmassen auf verschiedene Weisen aus.
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Ganze Dörfer wurden versammelt und dann in Flammen gesteckt. Viele Frauen und Kinder mussten Schiffe besteigen und wurden dann ins Meer geworfen. In anderen Fällen gab man ihnen eine Überdosis Morphin oder sie ließen sich freiwillig mit Typhus oder Giftgas impfen.
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Eine andere Praxis war es die männlichen Armenier zu eliminieren und so die Fortpflanzung zu stoppen.
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Manche Frauen schafften es, ihre Söhne zu schützen indem sie sie wie Mädchen kleideten.
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Gemäß einiger Historiker ensprang das primäre Ziel der Deportationen keinen ethnischen Motiven sondern die Armenier zu eliminieren, denn sie belegten Gebiete, die die Realisierung der pantürkischen Ideologie behinderten.
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Bis heute erkennt nicht nur die türkische Regierung den Genozid nicht an. Auch viele andere Länder der Welt tun dies so.
Als Deutschland verkündete dass sie die Frage der Armenienresolution diskutieren werde (Juni 2016), erklärte die Türkei, dass sie dies nicht zu tun gedenken. Außerdem wurde sofort der deutsche Botschafter einbestellt.
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Die Länder, die den Genozid offiziell anerkennen (Armenien nicht inbegriffen) sind nur 27.
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Die Liste dieser Länder kann man hier einsehen.