Das ikonische Meerestier mit der taco-förmigen Schale: eine neue Studie enthüllt seine "Geheimnisse "

von Barbara

30 Juli 2024

The Burgess Shale - Royal Ontario Museum

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Vor fünfhundert Millionen Jahren lebte ein taco-förmiges Meerestier in den Gewässern an Land. Eine neue Fossilienanalyse hat neue Erkenntnisse über dieses seltsame ausgestorbene Tier gebracht.

Die geflügelte Odaraia, das seltsame kambrische Meerestier

Im Kambrium, als das Leben auf der Erde explodierte, lebte in den ersten Ozeanen, die sich auf unserem Planeten bildeten, ein seltsames, garnelenartiges Wesen. Zu den Landtieren, die als Gliederfüßer mit Kiefer oder Zangenkiefer definiert werden, gehören zu etwa 70 % Kreaturen wie Krebse, Bienen, Tausendfüßler und Garnelen.

Zu ihnen gehörte auch die geflügelte Odaraia, deren besondere Schale sie in prähistorischer Zeit, vor etwa 508 Millionen Jahren, vor den Fallstricken des Meeres schützen sollte. Die Odaraia bewegte sich in flachen Gewässern, war fast zwanzig Zentimeter lang und ihr taco-förmiger Panzer, die berühmte mexikanische Tortilla, ermöglichte es ihr, sich im Meer fortzubewegen, entweder in normaler Position oder auf dem Kopf stehend.

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Der geflügelte Odaraia hatte Kiefer: Es ist bestätigt

Foto eines geflügelten Odaraia-Fossils aus dem Musee d'Histoire Naturelle, Brüssel

Ghedoghedo/Wikimedia commons - CC BY-SA 3.0

Forscher des Royal Ontario Museum in Toronto, Kanada, haben den ersten konkreten Beweis dafür erbracht, dass diese Kreatur Kiefer hatte, mit denen sie sich im offenen Meer und nicht nur auf dem Meeresboden ernährte. Durch die Analyse der Fossilien konnten einige Lücken in der Evolution der Gliederfüßer geschlossen werden, und in diesem Fall hat Odaria über hundert Jahre lang Zweifel bei den Paläontologen ausgelöst.

In den Jahren 1912 und 1981 wurde die Hypothese aufgestellt, dass dieses große Wasserinsekt in der Lage war, Nahrung durch seine Kiefer zu filtern, genau wie moderne Garnelen. Die verfügbaren Fossilien reichten jedoch nicht aus, um diese Theorie zu bestätigen. Die neue Studie unter der Leitung des Paläontologen Alejandro Izquierdo López bringt nun endlich Licht ins Dunkel: Nach der Untersuchung von 150 bisher nicht untersuchten Exemplaren aus dem Royal Ontario Museum wählte das Team 24 der am besten erhaltenen Exemplare aus, um sie im Detail zu analysieren. Die fraglichen Fossilien waren in der Felsformation Burgess Shale gefunden worden, wo die Erhaltung der Funde normalerweise außergewöhnlich ist.

Entdeckt, wie sich der geflügelte Odaraia ernährte

Rekonstruktion des geflügelten Odaraia

Qohelet12/Wikimedia commons - CC BY-SA 4.0

Gerade der unglaubliche Erhaltungszustand, auch der weichen Körperteile, ermöglichte die Entdeckung, dass die geflügelte Odaraia transparente Kiefer mit winzigen Zähnen besaß. Zwischen den Kiefern stand ein einzelner Zahn, der wahrscheinlich dazu diente, die Nahrung besser zu kauen. Izquierdo López erklärte, dass "er wie ein Dreizack aussieht. So etwas hat man bei keinem anderen kambrischen Tier gesehen".

Darüber hinaus stellte die Studie fest, dass die 30 Beinchenpaare des Odaraia mit zahlreichen Stacheln und Hunderten von kleinen Stacheln bedeckt waren, die zusammen wie eine Art Fischernetz für die Jagd auf Plankton aussahen. Das Tier war teils Filtrierer, teils Raubtier" und hatte für die damalige Zeit besonders große Augen. Nach mehr als einem Jahrhundert ist das Geheimnis der bizarren geflügelten Odaraia nun endlich gelüftet und hilft, die Entwicklung des Kiefers bei den alten Anthropoden unseres Planeten zu verstehen.

 

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